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3.6.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Klassische musikalische "Sommersprossen" in Rottweil +++ Premiere von Janaceks "Das schlaue Füchslein" am Nationaltheater München

Klassische musikalische "Sommersprossen" in Rottweil
Rottweil (ddp-bwb). Rottweil steht ab Dienstag für zwei Wochen im Zeichen der klassischen Musik. Auf dem Programm des 35. internationalen Klassikfestivals "Sommersprossen" stehen zehn Konzerte an sechs verschiedenen Spielorten. Die künstlerische Leitung hat Ingo Goritzki. Als Höhepunkte kündigen die Veranstalter unter anderem die Kammermusikabende mit dem Iturriaga-Quartett und dem Leipziger Streichquartett an.
Eröffnet wird das Festival unter dem Motto "Un voyage á Paris" mit Werken von Darius Milhaud und Maurice Ravel. Mit dem Konzert "Chamber Music meets Jazz" zieht das Festival am 9. Juni in der Markthalle eine Verbindungslinie zwischen Klassik und Jazz.
In der Kunststiftung Erich Hauser kommt Volker David Kirchners "Kreuzweg" - ein Werk "in 14 Stationen für 2 Oboen und Englischhorn" zur Uraufführung. Die Komposition ist eine Auftragsarbeit für die "Sommersprossen". Sie wird am 16. Juni zum Abschluss des Festivals
präsentiert.
(Internet: www.rottweil.de)

Premiere von Janaceks "Das schlaue Füchslein" am Nationaltheater München
München (ddp-bay). Leos Janaceks romantische Tieroper "Das schlaue Füchslein" ist am Freitag in einer Neuinszenierung an der Bayerischen Staatsoper in München uraufgeführt worden. Jürgen Rose, langjähriger Bühnenbildner von Schauspielregisseur Dieter Dorn, inszenierte das Spätwerk des mährischen Meisterkomponisten. Jun Märkl dirigierte das Bayerische Staatsorchester. Sopranistin Juliane Banse begeisterte das Publikum in der Hauptrolle des Füchsleins. Michael Volle debütierte überzeugend in seinem ersten Engagement für die Bayerische Staatsoper als Förster. "Das schlaue Füchslein" ist die vierte Neuproduktion der laufenden Spielzeit an der Bayerischen Staatsoper.
Janaceks Oper erzählt spannend die bewegende Geschichte einer Füchsin, die als Junges von einem Förster gefangen und aufgezogen wird und schließlich aus der Obhut der Menschen flieht, um eine eigene Familie zu gründen. Im Gegensatz zur literarischen Vorlage des Schriftstellers Rudolf Tesnohlidek endet Janaceks Oper dramatisch: Die Füchsin wird am Ende von dem Wilderer Haraschta erschossen.
Der Titel weckt dennoch auf den ersten Blick irreführende Assoziationen. In "Das schlaue Füchslein" entwickelte Janacek keineswegs eine sentimentale Vermenschlichung von Tieren à la Walt Disney. Die Oper "Die Abenteuer der Füchsin Bystrouschka", wie das Werk wörtlich übersetzt heißt, erzählt mit Humor und Lebenslust die Geschichte der Füchsin. Die Tieroper behandelt symbolhaft das freie unberührte Naturgeschehen. Aber auch kritische Töne über die Ausbeutung der Natur gibt es. Die Uraufführung fand am 6. November 1924, im 70. Lebensjahr des Komponisten, an der Tschechischen Oper Brünn statt und wurde ein großer Erfolg.
Jürgen Rose, der für die aktuelle Neuinszenierung in München verantwortlich zeichnet, hatte 2000 mit Verdis "Don Carlo" als Opernregisseur am Nationaltheater debütiert. Seine Sicht von Verdis Spätwerk war eher zwiespältig aufgenommen worden. Der in München geborene Dirigent Jun Märkl stand zuletzt mit großem Erfolg bei der Premiere von Tschaikowskys "Pique Dame" am Pult der Staatsoper.
(Weitere Aufführungen am 4., 6., 9. und 15. Juni)
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