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Angela Hewitt. Foto: Presse, James Katz
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Bach-Medaille für kanadische Pianistin Angela Hewitt

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Leipzig - Mit der kanadischen Pianistin Angela Hewitt ist erstmals eine Frau mit der Bach-Medaille der Stadt Leipzig ausgezeichnet worden. Die 62-Jährige bekam die Auszeichnung am Dienstag im Anschluss Festkonzert mit den «Goldberg-Variationen» von Johann Sebastian Bach in der Leipziger Thomaskirche. Das Konzert war wegen der Corona-Pandemie im Internet gestreamt worden.

Die Medaille wird ohne Preisgeld ehrenhalber vergeben und würdigt die Lebensleistung eines Künstlers bei der Pflege des Werkes von Bach. 2003 wurde die Auszeichnung erstmals verliehen. Seither ging sie an bekannte Musiker wie die Dirigenten Sir John Eliot Gardiner, Nikolaus Harnoncourt (1929-1016), Philippe Herreweghe und Herbert Blomstedt oder den Sänger (1935-2019).

 

Pressemeldung des Bach-Archivs Leipzig

BACH-MEDAILLE DER STADT LEIPZIG 2020:
Auszeichnung an Pianistin Angela Hewitt überreicht • Kanadierin ist erste Frau in der Reihe der Gewürdigten

Die Pianistin Angela Hewitt wurde am 17. November mit der Bach-Medaille der Stadt Leipzig ausgezeichnet. Die kanadische Bach-Spezialistin ist die erste Frau in der eindrucksvollen Reihe von Medaillenempfängern. Die Verleihung erfolgte im Anschluss an ein gestreamtes Festkonzert des Bachfestes Leipzig mit Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen in der Leipziger Thomaskirche.

Keine Künstlerin und kein Künstler seit Glenn Gould stellte Bach-Interpretationen auf dem modernen Konzertflügel derart in das Zentrum des Wirkens wie Goulds Landsfrau Angela Hewitt. In nahezu allen großen Konzertsälen der Welt trug die Künstlerin mit zyklischen Aufführungen unter anderem des Wohltemperierten Claviers oder von Bachs Clavierübungenmaßgeblich dazu bei, die Tastenmusik Johann Sebastian Bachs neben der Originalklangbewegung weiterhin im Kernrepertoire von Pianisten zu verankern. Hewitts spektakuläre »Bach World Tour« führte 2007/08 innerhalb von 14 Monaten in 25 Länder.

Die Medaille wurde durch die Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig, Dr. Skadi Jennicke, und den Intendanten des Bachfestes Leipzig, Prof. Dr. Michael Maul, in der Leipziger Thomaskirche an Angela Hewitt überreicht. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung und die fünf Jurymitglieder gratulierten der Künstlerin aufgrund der COVID 19-Pandemie in schriftlicher Form: »… Wegen ihres vielfältigen und langjährigen Engagements für Johann Sebastian Bachs Musik, ihrem wahrhaften Wirken als Bach-Botschafterin auf der ganzen Welt und ihren Maßstäbe setzenden Bach-Interpretationen auf dem Konzertflügel wird Angela Hewitt die Bach-Medaille der Stadt Leipzig 2020 verliehen. Sie ist damit zugleich die erste Frau, die diese seit 2003 jährlich verliehene Auszeichnung erhält. Herzlichen Glückwunsch, liebe Angela Hewitt!«.

Im Vorfeld interpretierte die Künstlerin in der Vierung der Thomaskirche, direkt an Bachs Grab, die Goldberg-Variationen– Corona-bedingt ohne Publikum. Das Konzert wurde auf ARTE Concert sowie auf www.facebook.com/bacharchiv live gestreamt und ist für die Dauer von neunzig Tagen ebenda abrufbar. Das Projekt ist Teil des Kulturprogramms von Kanadas Gastlandauftritt bei der Frankfurter Buchmesse 2021. Es wird unterstützt durch das Canada Council for the Arts und die Regierung von Kanada.

Die Auszeichnung sollte ursprünglich im Rahmen des Bachfestes Leipzig 2020 erfolgen, das aufgrund der Covid 19-Pandemie im April des Jahres abgesagt worden war. Mit dem Bachfest ehrt die Stadt Leipzig jährlich im Juni Johann Sebastian Bach, der hier von 1723 bis zu seinem Tod im Jahr 1750 Thomaskantor war. Das Festival begrüßt jährlich über 70.000 Gäste aus über 40 Nationen und gehört damit zu den internationalsten Musikfestivals weltweit.

Wegen besonderer Verdienste um die Pflege des Bachschen Werks wurde die Bach-Medaille der Stadt Leipzig im Rahmen vergangener Bachfeste unter anderem an Klaus Mertens (2019), Robert Levin (2018), Reinhard Goebel (2017), Peter Kooij (2016), Masaaki Suzuki (2012), Herbert Blomstedt (2011), Philippe Herreweghe (2010), Frieder Bernius (2009), Nikolaus Harnoncourt † (2007), Ton Koopman (2006), Sir John Eliot Gardiner (2005), Helmuth Rilling (2004) und Gustav Leonhardt † (2003) verliehen.

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