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Choreograph Sidi Larbi Cherkaoui erhält Kairos-Preis

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Hamburg - Der belgisch-marokkanische Choreograph Sidi Larbi Cherkaoui erhält den diesjährigen Kairos-Preis der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. Die Auszeichnung wird Cherkaoui am Sonntag (11.00 Uhr) im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg überreicht. Die Ehrung ist mit einem Preisgeld von 75 000 Euro verbunden und damit einer der höchstdotierten Kulturpreise in Europa, wie die Stiftung am Dienstag mitteilte.

Cherkaoui setze Grundfragen des Daseins in faszinierende Tanzperformances um. «Wortlos aber bildmächtig wirbt die Kunst dieses Tanzvisionärs für Empathie, Nachdenklichkeit und Neugier. Cherkaoui macht sich immer wieder auf die Suche nach Neuem, seine Vielfältigkeit widersetzt sich jeder Kategorisierung. Und doch lassen sich Fragen nach Identität und Spiritualität in all seinen Werken erkennen», begründete Armin Conrad vom Kairos-Kuratorium die Wahl. Benannt nach dem Gott des «rechten Augenblicks» der griechischen Mythologie solle der Preis ebenfalls Anerkennung und Ermutigung im rechten Augenblick sein: Er gelte Künstlern und Kulturschaffenden, die auf beispielhafte Weise unterwegs seien, jedoch ohne bereits den Zenit ihres Schaffens erreicht zu haben.

Cherkaoui wurde zum Choreograph des Jahres 2008 gewählt. Sein ungewöhnlicher Werdegang begann mit der Imitation von Musikvideos, er tanzte Hip-Hop, trat als Jazztänzer auf. Mit 16 Jahren begann er eine klassische Tanzausbildung, 1995 gewann er in Gent den ersten Preis für das beste belgische Nachwuchssolo. Seine erste Choreographie feierte 1999 Erfolge. Sein aktuelles Stück «Sutra» ist von der Shaolin-Kampfkunst inspiriert.

Der Kairos-Preis wird seit 2007 einmal jährlich an europäische Künstler und Wissenschaftler aus den Bereichen bildende und darstellende Kunst, Musik, Architektur, Film, Fotografie, Literatur und Publizistik verliehen.
(nmz) - Im Jahr 2007 erhielt der nmz-Autor Albrecht Dümling den Kairos-Preis

 

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