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PEN-Zentrum protestiert gegen Handschriften-Verkauf

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Die Schriftstellervereinigung PEN Deutschland protestiert gegen den geplanten Verkauf von wertvollen Handschriften der Badischen Landesbibliothek durch die baden-württembergische Landesregierung.

Diese Veräußerung wäre „eine eklatante Verletzung der staatlichen Pflicht, über die Kulturgüter in öffentlichem Besitz zu wachen, sie zu erhalten und zu pflegen“, betonte das PEN-Zentrum Deutschland am Mittwoch in Darmstadt.
Mittelalterliche Handschriften seien „keine Verfügungsmasse, die gehandelt werden darf“. Sie gehörten zum kulturellen Erbe, für das jede Regierung nur als Sachwalter und Treuhänder auftreten dürfe, hieß es weiter.
Das Land will im Rahmen eines Vergleichs mit dem Markgrafenhaus Baden über ungeklärte Eigentumsverhältnisse Handschriften im Wert von rund 70 Millionen Euro veräußern. Mit dem Erlös soll der Adelsfamilie der Erhalt und die Sanierung von Schloss Salem am Bodensee ermöglicht werden. Das PEN-Zentrum betonte, der Erhalt des Schlosses Salem dürfe „nicht durch Verschleuderung kultureller Werte finanziert“ werden. In einem so wohlhabenden Bundesland wie Baden-Württemberg, das sich gerne auf seine literarischen Traditionen berufe, werde sich gewiss eine andere Lösung als der „Handel mit alten Handschriften“ finden lassen.
ddp/nmz
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