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Penth will Saarbrücker Filmfestival stärker für Filmindustrie öffnen

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Saarbrücken (ddp). Der neue Leiter des Filmfestivals Max Ophüls Preis in Saarbrücken, Boris Penth, will die Filmschau stärker für die Filmindustrie öffnen. Das Festival solle zu einer Begegnungsstätte für Regisseure, Redakteure und Produzenten ausgebaut werden, sagte Penth der Nachrichtenagentur ddp in Saarbrücken.

Zu einer solchen «professionellen Börse» sollten mehr Vertreter der Filmbranche als bisher kommen, um junge Talente kennen zu lernen.
Penth betonte, er werde das Festival «nicht neu erfinden können». Es solle als wichtige «kulturelle Institution» des Saarlandes erhalten werden. Er wolle aber «das Profil besser strukturieren». Dazu sollen die bisherigen Filmreihen gekürzt werden. Neben dem Hauptwettbewerb mit hochqualifizierten langen Spielfilmen und dem Kurzfilmwettbewerb will der promovierte Sozialwissenschaftler eine neue Reihe «Highlights of the Year» zum deutschsprachigen Filmschaffen einführen.
Der 51-jährige Penth sollte an diesem Donnerstag auf einer Sitzung des Saarbrücker Kulturausschusses offiziell als Nachfolger von Christel Drawer vorgestellt werden. Nach zehnjähriger Amtszeit als Chefin des wichtigsten Forums des deutschsprachigen Nachwuchsfilms war ihr Vertrag nach der jüngsten Festivalausgabe im Januar nicht mehr verlängert worden.
Der gebürtige Saarländer Penth lebt und arbeitet derzeit in Hamburg als Regisseur, Autor und Medienberater. Zuvor war er etwa zehn Jahre lang Geschäftsführer der Tempomedia Filmproduktion GmbH. Auf seiner Homepage www.borispenth.de bezeichnet er sich als «Spezialist für hochwertige \'Corporate Image-Filme\'». Außerdem entwickelte und produzierte er bisher Dokumentationen über Musik, Bildende Kunst und Architektur für Fernsehsender wie Arte und 3sat.
Penth hob die Notwendigkeit hervor, das Festival langfristig in der deutschen Festivallandschaft zu verankern. Die Saarbrücker Filmschau ist laut Penth «zwar gut besucht», müsse aber «eine größere Bedeutung auf Bundesebene bekommen». Außerdem strebe er eine Medienpartnerschaft mit dem Kultursender Arte an, um den jungen deutschen Dokumentarfilm voranzubringen. Zudem könne er sich gut vorstellen, dass Arte eine Reihe mit Kurzfilmen aus dem Programm des Ophüls-Festival ausstrahlt.
Penth kündigte an, das bisher als städtische Einrichtung organisierte Festival in eine GmbH zu überführen. Im Hinblick auf das enge Budget des Festivals sagte Penth, die Repräsentanten der Stadt hätten ihm versichert, sich darum zu bemühen, «mehr Finanzmittel freizumachen». Er werde sich darum bemühen, mehr Sponsorengelder von überregionalen Unternehmen einzuwerben.
Die Finanzierung eines Symposiums zum Thema Kreativität in der Kunst und im Film, das im Oktober oder November stattfinden soll, sei bereits gesichert, betonte Penth. Das Symposium solle Filmschaffende mit Schriftstellern, Filmmusikern und anderen kreativen Kräften zusammenbringen. Es solle zu einer Reihe von Veranstaltungen gehören, mit den das Festival «über das Jahr verteilt» Flagge zeigen soll.
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