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Alles ist jetzt wieder offen: Eigentlich wollte doch Peter Ruzicka gemeinsam mit Nike Wagner Bayreuth übernehmen, falls der „Alte“ irgendwann einmal abgehen sollte von der Festspielbühne. Doch nun gab sich der Kandidat der Salzburger Konkurrenz hin nach dem Motto: Der Spatz in der Hand...! Nike steht also wieder allein an der Kampffront gegen die vom „Chef“ gestützte Ehegattin und gegen die stillere Cousine Eva. Doch schon naht Nike Hilfe, zunächst erst einmal als Gerücht: Mortier soll angeblich zum Grünen Hügel emporschielen – Gerard und Nike, ein hohes Paar wie Gunter und Gutrune im Saal der Gibichungen. Ein schönes Bild. Auch ein schöner Gedanke? Abwarten. 
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Alles ist jetzt wieder offen: Eigentlich wollte doch Peter Ruzicka gemeinsam mit Nike Wagner Bayreuth übernehmen, falls der „Alte“ irgendwann einmal abgehen sollte von der Festspielbühne. Doch nun gab sich der Kandidat der Salzburger Konkurrenz hin nach dem Motto: Der Spatz in der Hand...! Nike steht also wieder allein an der Kampffront gegen die vom „Chef“ gestützte Ehegattin und gegen die stillere Cousine Eva. Doch schon naht Nike Hilfe, zunächst erst einmal als Gerücht: Mortier soll angeblich zum Grünen Hügel emporschielen – Gerard und Nike, ein hohes Paar wie Gunter und Gutrune im Saal der Gibichungen. Ein schönes Bild. Auch ein schöner Gedanke? Abwarten. Abzuwarten braucht man nicht mehr in Berlin: Thielemann hat Udo Zimmermann den Chefdirigentenstab hingeworfen. Udo kokettiert jetzt mit Kent Nagano, der ohnehin schon Orchesterchef in Berlin ist. Dessen finanzielle Forderungen zur Bezahlung seiner künstlerischen Visionen haben den fünfteiligen Klangkörper Dieter Rexroths derart in Turbulenzen gestürzt, dass Chef Rexroth gleich mit von seinem Sessel gestürzt ist, während das andere Orchester im Verein, das älteste deutsche Rundfunksinfonieorchester immerhin, seinen Klangkörper von einer Schrumpfleber bedroht sieht. Einen neuen Dirigenten braucht es auch, nachdem der alte mürrisch den Bettel hingeworfen hat. Wenn Udo Zimmermann nach Berlin wechselt, wird in Leipzig zwangsläufig eine Stelle frei. Wer wird sie besetzen? Götz Friedrich vielleicht? Er muss doch irgendwo unterkommen, wenn ihn Berlin verstößt. Aber die Globalisierung ergreift anscheinend auch die Theater und Opernhäuser. Aus der Tiefe des südfranzösischen Raumes soll, so raunt es, ein gewisser Henri Maier in die Messestadt kommen. Keiner kennt dort Henri Maier, weil niemand auf den Gedanken gekommen ist, zur Abwechslung einmal in Montpellier in die Oper zu gehen, wo Henri Maier seit vielen Jahren erfolgreich Oper „macht“. Außerdem spricht er fließend Deutsch. Feindliche Übernahmen drohen nicht nur bei Mannesmann, sondern auch in Hamburg: Louwrens Langevoort, ebenso erfolgreicher Chef der niederländischen Reiseoper, wird an der Seite Ingo Metzmacher den Posten des nach Köln abgedrifteten Staatsopernintendanten Hänseroth einnehmen. Langevoort war früher zur Mortierzeit in Brüssel. So kreiseln die Figuren wie in Schlemmers Triadischem Ballett unentwegt durch den Raum. Rexroth wird sicher bald wieder an anderer Stelle in der Orchesterlandschaft auftauchen, Thielemann in Bayreuth dirigieren, und Henri Maier trainiert vielleicht in Leipzig für die Bastille-Oper nach Hugues Galls Pensionierung, wobei ihm womöglich auch Mortier in die Quere kommen könnte. Man sollte einfach mehr große Opernhäuser bauen, damit jeder sein eigenes auf Lebenszeit erhält. Und so viele Grüne Hügel aufschütten, dass jedes Familienmitglied ein eigenes Festspielhaus erbt.

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