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Mit Polizeibegleitung ins Konzert

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5. Internationale Jugend-Kammerchor-Begegnung Usedom/29. Juli bis 8. August 2004
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Bereits zum fünften Mal konnte der Arbeitskreis Musik in der Jugend eine Internationale Jugend-Kammerchor-Begegnung Usedom veranstalten. In diesem Jahr wurden neun Chöre aus acht Nationen eingeladen, die während der gesamten Zeit die Gelegenheit hatten, zusammen in Workshops zu musizieren, sich gegenseitig in Konzerten zu hören, und sich auch gegenseitig besser kennen zu lernen, denn alle 270 Teilnehmer wohnten gemeinsam in Trassenheide und Karlshagen im Norden der Insel.

Die Jugendlichen aus Bulgarien, Estland, Polen, Spanien, Tschechien, der Schweiz, Ungarn und Deutschland stellten ihr musikalisches Können in Choir-to Choir-Konzerten (wo jeder Chor jeden anderen hören konnte) und Gottesdiensten auf der Insel unter Beweis und arbeiteten auf den musikalischen Höhepunkt des Chortreffens, auf das Abschlusskonzert am 7. August in der St. Petri Kirche zu Wolgast hin. Unter der Leitung von Oscar Boada, Spanien, Prof. Christian Grube, Deutschland und Andreas Lönnqvist, Schweden, probten die Chöre nämlich in drei Workshops jeden Vormittag ein Programm mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Daher standen nach der intensiven Workshop-Probenarbeit, die auch nicht darunter litt, dass manchmal die Nacht von den lebhaften Jugendlichen zum Tage gemacht worden ist, Magnificat-Kompositionen und zeitgenössische geistliche Vokalmusik im Mittelpunkt des Abschlusskonzertes. Diese Werke wurden ergänzt und abgerundet von Einzelvorträgen der Chöre, die unter anderem verschiedene „Marienvertonungen“ vortrugen, die sich hervorragend in das Gesamtbild der Workshoparbeit einfügten, da auch in jedem Workshop diese Thematik aufgegriffen wurde. So hatten die Zuhörer die Möglichkeit, neben dem Lobgesang Mariens, den „Magnificats“, auch insgesamt noch sechs verschiedene „Ave Maria“-Vertonungen zu hören. Dem begeisterten Publikum in der überfüllten Kirche fiel es deshalb schwer, die Jugendlichen, die zum Abschluss alle gemeinsam Melchior Franck‘s „Da pacem, Domine“ sangen, auf den Heimweg zu schicken. Ein Konzert, das sowohl bei den Zuhörern als auch bei den Beteiligten noch lange nachwirkt.

Ein Festival wie dieses, konnte natürlich nur durch die großzügige Unterstützung von Förderern durchgeführt werden: An erster Stelle ist hier das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu nennen, aber auch die Unterstützung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommerns hat zum Erfolg der Chorbegegnung beigetragen.

Das Festival fördert nachhaltig die interkulturelle Jugendbegegnung und hinterlässt wertvolle (Lebens-)Erfahrungen bei Jugendlichen, was in diesem ganz speziellen Fall unterschiedlichste Statements der Teilnehmer belegen. Drei davon sollen hier exemplarisch vorgestellt werden: Nach der anstrengenden Probenwoche rief eine Sängerin des Schweizer Chores „Crescendo“ spontan einem Journalisten zu: „Trotzdem würden wir gern wiederkommen und an so einem Festival teilnehmen!“

Michael Baumann, Mitglied des Wolgaster Jugendchores des Runge-Gymnasiums, dessen Chor nun schon zum fünften Mal Gastgeber ist, formulierte seinen Eindruck so: „Jedes Chorlager ist eine neue Erfahrung. Wir haben viele Gesangstechniken erlernt und viel Neues kennen gelernt.“

Und der Chor des Herzog-Ernst-Gymnasiums Uelzen beschreibt ein für ihn unter anderem sehr nachhaltiges Erlebnis wie folgt: „Mit Blaulicht zum Konzert – das hatte auch der Busfahrer noch nicht erlebt! Da das Abschlusskonzert der 5. Internationalen Jugendkammerchorbegegnung mit seinen 270 Teilnehmern in der großen Petrikirche zu Wolgast stattfinden sollte und am Samstagnachmittag erfahrungsgemäß sich der Rückreiseverkehr vor dem „blauen Wunder“, der Hubbrücke über den Peenestrom, bis zu einer Länge von fünf Kilometern zurückstaut, hatte die Festivalleitung um polizeiliche Unterstützung gebeten. Was wir zunächst nur für ein Gerücht hielten, trat dann tatsächlich ein. Eskortiert von zwei Einsatzwagen mit Blaulicht und Sirene wurden unser Bus, der estnische Bus und weitere AMJ-Fahrzeuge an den verblüfften Autofahrern vorbei, meistens auf der Gegenfahrbahn, sicher und vor allem schnell von Trassenheide nach Wolgast gebracht. Nach dieser unglaublichen Fahrt musste die Konzentration erst einmal wieder auf das Musikalische gelenkt werden...“

Die vielen positiven Resonanzen der Teilnehmer, der Insulaner und der Gäste der Insel, aber auch die der Interessierten an der Arbeit des AMJ geben Mut, auch in für Organisatoren immer schwerer werdenden Zeiten, ein Festival wie dieses unbedingt fortzuführen.

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