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Mit Musik ein Herz gewonnen

Untertitel
Help! Wie ein Vater seinen Sohn mit den Beatles findet
Publikationsdatum
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Peter Smith: Sam, die Beatles und ich, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2004, 208 S., € 17,90, ISBN: 3-462-03417-0

Es gibt psychologische Werke, die Beziehungen zwischen Vater und Sohn oder Familien analysieren. Das beginnt im Stammbaum der Familie vor Jahrhunderten und endet in einer tragischen Bemerkung, die das Familiendrama ins Rollen brachte. Bei Peter Smith und seiner wahren Erzählung verhält sich die „Wie gelange ich in die Welt meines Sohnes“-Geschichte (Untertitel: „Wie ich das Herz meines Sohnes gewann“) realistischer.

Peter Smith merkt, wie er sich Stück für Stück von seinem Sohn Sam (sieben Jahre) entfernt und nichts dagegen machen kann oder will, bis Sam bei einem Familienausflug in den Genuss des Beatles Albums „Abbey Road“ kommt und glühender Beatles-Verehrer wird. Endlich ist die Verbindung zwischen Vater und Sohn in zarten Banden geknüpft. Der Vater, selbst Langzeitfan der Liverpooler, wird quasi vom Sohn überholt, der sich alle erreichbaren Informationen und Wissensquellen über die Beatles aneignet und seinem Vater neue Fakten über die Band unterbreitet und mitteilt. Sie tauschen sich aus, reden endlich miteinander. Der eine lernt vom anderen, beide versteifen sich auf das Kommunikationsrohr „Beatles“, studieren und interpretieren die Werke der Band. Die Vater-Sohn-Beziehung intensiviert sich, sie rücken einander näher, finden einen vorläufigen Höhepunkt in einer Umarmung und sind sich sicher, einen guten Weg eingeschlagen zu haben. Peter Smith treibt es sogar auf die Spitze. Anstatt aus sicherer Distanz von New York aus die Beatles zu ehren und das neu gewonnene Verhältnis zu Sam zu pflegen, schlägt er seinem Sohn eine Reise nach Liverpool und London vor, um den Beatles näher zu sein und die Schauplätze ihrer Songs zu erforschen (Strawberry Fields, Penny Lane, Eleanor Rigby). Eine Entscheidung steht an.

Um ehrlich zu sein: Peter Smith schildert hier kein bedeutendes oder gar gravierendes Melodrama. Man möchte es fast als nette Oberflächlichkeit definieren, mit der er versucht, bei seinem Sohn zu landen. Hilflosigkeit wäre die treffendere Umschreibung. Aber diese Verzweiflung, mit der er um seinen Sohn und sich kämpft und die stets wiederkehrende Motivation, sich nicht dem Lauf der Dinge zu beugen, rücken die Geschichte in eine Ecke, die jeder Sohn nachvollziehen kann.

Man möchte das große Vorbild akzeptieren, scheitert aber. Peter Smith lässt sich von den Entwicklungen treiben, setzt kleine humoristische Akzente, die nicht ohne Selbstironie bleiben, scheint aber zumindest vordergründig nie das Heft aus der Hand zu geben. Eine lesenswerte Geschichte über Väter. Für Söhne und Töchter. Herbstlich passend. Kurzweilig und an zwei bis drei Abenden zu lesen. Und nebenbei werden ein paar feine Beatles-Daten aufgefrischt oder reanimiert.

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