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Rudolf Mauersberger: Lukaspassion
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Rudolf Mauersberger: Lukaspassion. Singakademie Dresden, Leitung: Ekkehard Klemm. querstand VKJK 0827

Im Nachkriegsdresden stellte Rudolf Mauersberger seine im Januar 1947 entstandene „Passionsmusik nach dem Lukasevangelium“ für zwei getrennt aufgestellte A-cappella-Chöre vor.

Es sang der Dresdner Kreuzchor. Während der groß besetzte Hauptchor auf der Orgelempore postiert war und das Passionsgeschehen interpretierte, „verkündigte“ ein kleiner Chor mit Kerzenknaben in liturgischen Gewändern am Altar die Christusworte. Das neueste Werk des 25. evangelischen Kreuzkantors, uraufgeführt im April 1947 in der heil gebliebenen katholischen Herz-Jesu-Kirche, sorgte auch deshalb für Aufsehen, weil der ökumenische Gedanke damals noch wenig entwickelt war. Vertreter der sächsischen Landeskirche blickten auf solche liturgische Bestrebungen eher mit Argwohn, und erst in den frühen 1960er-Jahren konnte der heute gern als „legendär“ bezeichnete Kreuzkantor dafür allgemeine Zustimmung ernten. Die Singakademie Dresden unter Ekkehard Klemm, Dirigierprofessor an der dortigen Hochschule für Musik Carl Maria von Weber, hat dieses „gemäßigt moderne“, wie aus einem Guss geformte Werk beim Label „querstand“ konsequent in seiner zweichörigen Anlage produziert.

Anlass war der 120. Geburtstag des Komponisten. Klemm ist im klanglichen Bereich mit dem traditionsreichen Laienchor zu erstaunlichen Resultaten gelangt. Nicht nur die Schönheiten der Partitur, etwa in den Choralsätzen, sondern auch die oft dramatisch angelegten Turbae wie die erzählenden Abschnitte bringt seine große Chorgemeinschaft wirkungsvoll zur Geltung. Im Gegensatz dazu besinnt sich der vor allem von jungen Sängerinnen und Sängern der Singakademie besetzte Altarchor auf die Schlankheit des Singens. Auch die Aussprache ist durchweg makellos, wie denn insgesamt der Dresdner Singakademie unter Klemms Leitung gewachsene Qualität und Repertoirevielfalt zu bescheinigen ist. Nachdem die 1991 entstandene CD des Thüringischen Akademischen Chores unter Wolfgang Unger jene vom Komponisten autorisierte Kurzfassung präsentiert (Thorofon), bietet die neue Einspielung nun das komplette Werk.

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