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Nduduzo Makhathini: Unomkhubulwane. Das CD-Cover zeigt einen Mann mit leuchtenden Augen einem rot gefärbten Baum als Haupthaar und im Hintergrund ein Wassertropfen auf einer Wasseroberfläche
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Zyklische Formen statt Minutensongs

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Jazzneuheiten, vorgestellt von Hans-Dieter Grünefeld
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Normalerweise basieren Kompositionen im Jazz auf verschiedenen Songmodellen. Wie nun, wenn Zusammenhänge nicht nur additiv hergestellt, sondern gar zyklisch verknüpft werden? Solche Formen sind gelegentlich verwendet, öfter gerade von ambitionierten Zeitgenossen.

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Der US-amerikanische Komponist und Pianist Philipp Golub möchte somit „Abiding Memory“ (unvergängliche Erinnerung) an Facetten der Moderne erhalten, nämlich in zunächst fragmentierten modalen Motiven, die sich zu einer Klimax verdichten und dann, durch ein repetitives Pattern gezwängt, in einem Offbeat aufgepeppt werden. Auch seltsamer Rock’n’Roll, angetrieben von flamboyanten Riffs und mehrschichtige Interferenzen zu Free-Jazz-Affekten fügen sich mit diesem Quintett (p, e-g, cello, b, dr) zu komplexen Mosaiken mit überraschenden inneren Bezügen. (Berthold)

Ähnlich modifizieren die „8 Concepts Of Tango“ des norwegischen Pianisten Håkon Skogstad den Nuevo-Stil von Astor Piazzolla durch markante Muster: wilde Kinetik und scharfe Harmonik, virtuose Verschlingungen der Stimmführungen, rhapsodisches Bandoneon im Walking-Groove, grelle Klanggirlanden und auch cineastische Dramaturgie kennzeichnen diese Ideen-funkelnden Variationen. (ØRA Fonogram)

Nach radikalem Wechsel vom Saxophon zu diversen Flöten, widmet sich der britisch-karibische Musiker Shabaka Hutchings (seine Eltern kommen aus Barbados) diesen Instrumenten als struktureller Klammer in diachronisch wechselnden Klang-Umgebungen. Da begegnen sich flüs­ternde Töne über Klavier-Akkorden, flimmernde Streicherklänge und Harfen-Arpeggi, fragile Melodik und Hall-Pianistik, swingendes Hand-Clapping und gesprenkelte Riffs wie in einem Monodrama, um spirituell zu feiern („Perceive Its Beauty, Acknowledge Its Grace“), wobei Shakuhachi-, Bambus-, Quena- und andere Flöten zu hören sind. Göttlicher Odem durch Röhrenlöcher. (Impulse!)

Eben diesen Atem beschwört der südafrikanische Komponist Nduduzo Makhathini als Hommage an die Zulu-Göttin „uNomkhubulwane“ (Beschützerin humaner Existenz) mit einer dreisätzigen Suite: „Libations“ (Trankspenden) – „Water Spirits“ (Wassergeister) und „Inner Attainment“ (Innere Erleuchtung). Von suggestivem Ostinato und deklamierendem Gesang über eine Swing-Episode zu afrikanischen Vokalisen und zirkulierenden Polyrhythmen, pointillistischen Klavier-Improvisationen, sanftem Funky-Stil und rituellen Figurationen gelangt man in einen Zustand spekulativer Transzendenz. (Blue Note)
„Symphony Of Water“ nennt der in Jerusalem geborene Pianist Stav Goldberg seine kontemplativen Situationen. Sie bestehen aus raunendem Gesang, Harfen-Arpeggi und einem Cello-Thema, aus einer sanft swingenden Trompeten-Kantilene über pochender Gitarren-Drone oder einer Brush-Snare samt hymnischen Exklamationen. Impressionistischer Samt-Sound konturiert das eigentlich amorphe Lebenselement als Ohr-genehme Seelenlandschaft, wo Freude und Freundlichkeit zu Hause sind. (Outside In Music)

Auch wenn keines der vorgestellten Alben Stücke in klassischem Sonatenformat enthält, so ist doch bemerkenswert, dass die Jazzgeneration der Gegenwart über die Aufmerksamkeitsspanne von Minutensongs hinausdenkt.

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Nduduzo Makhathini: Unomkhubulwane. Das CD-Cover zeigt einen Mann mit leuchtenden Augen einem rot gefärbten Baum als Haupthaar und im Hintergrund ein Wassertropfen auf einer Wasseroberfläche

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