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Cher: Do You Believe
Ungefähr alle zwei Jahre ist die seit 22 Jahren dreißigjährige Cher plötzlich wieder on the top. Und jedes Mal wundern sich die einschlägigen Moderatoren nicht nur über die Erfolge der letzten Schönheitsoperation, sondern auch darüber, daß irgendein Produzent es erneut geschafft hat, die sich gern zur Hymne aufschwingende Stimme in ein einigermaßen aktuelles Soundformat zu betten. Nun ist sie also, auch im Video, die engelsgleiche Disco-Mama, die im überfüllten Club die Übersicht behält, um bei verschmähter Zuneigung Halt zu geben. Das ist natürlich ganz einfach, wenn man sich so oft wie möglich auf einen eingängigen Schlagerrefrain zurückzieht und in den Strophenresten der Computereffekt die Melodieführung übernimmt. Der Groove scheint ihr allerdings so fern zu sein wie das Alter.
Stardust: Music Sounds Better With You
Der Clubtaugliche Pophit zeugt dagegen davon, daß gerade der, der es bewußt simpel halten will, über außerordentliches Fingerspitzengefühl verfügen muß, um ein musikalisches Highlight zu produzieren. Die Leute von Stardust, ein Nebenprodukt der hochgelobten französischen Formation Daft Punk, montieren die Motive der Neo-Disco-Kultur (Funk-Gitarre, Unisono-Streicher) geschickt und stilsicher in den so sturen wie entspannten Beat. Und in der angenehmen Atmosphäre scheint tatsächlich die Gewißheit mitzuschwingen, ein popkulturelles Phänomen zumindest für drei Minuten auf den Punkt gebracht zu haben. Dazu gehört auch, diese Gewißheit nicht auszustellen: Lieber erzählt man im Video eine schöne unprätentiöse Geschichte von einem Jungen und seinem Modellflugzeug, die es versteht, ohne Kitschbeigaben zu rühren. Das ist selten genug.