Nachdem sich Band 14 der verdientermaßen unsterblichen Ritter-Rost-Reihe dank knackigem Big-Band-Sound alter Form ziemlich annäherte und damit zu Recht auf der Empfehlungsliste des Leopold-Preises landete (siehe Seite 6), zählt das jüngste Opus leider zu den schwächsten der Serie.
Dass die Story rund um das von Außerirdischen entführte heißgeliebte Ross Feuerstuhl und die von Graf Zitzewitz erbaute Rakete Z13 nicht wirklich zündet, ist dabei das geringere Problem. In früheren Folgen wurden solche Schwächen meist durch die Qualität und Ohrwurmtauglichkeit der Songs spielend kompensiert. Daran hapert es diesmal aber leider. Felix Janosa schwebte wohl ein Sound vor, wie man ihn in den Siebziger und Achtziger Jahren mit Weltraum assoziierte: einerseits schrill und in der synthetischen Disko-Machart etwas billig („Das rosaglitzerlila Handy“), andererseits mit filmmusikalischem Pomp („Ich, das Universum und der Rest“). Besinnt er sich auf andere Stilistiken, wird’s gleich besser („Kometen und Planeten“, „Die Aliens aus dem All“, „Ferranova“). Das Zeug zu einem zeitlosen Klassiker haben aber auch diese Nummern eher nicht. Schade, nur allzugerne würden wir mit dem ollen Ritter mal wieder so richtig abheben.
- Jörg Hilbert, Felix Janosa: Ritter Rost und das Sternenschiff. 48 S. mit Noten und CD. Carlsen Verlag, Hamburg 2017