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Untertitel
Musik für Violoncello
Vorspann / Teaser

Rainer Lischka: Dulcinea für Violoncello und Klavier. Edition Walhall 1221 +++ Manuel Lipstein: Werke für Violoncello solo. Doch die Erde bebt! Guitarresco. Vier Traumbilder. Edition Walhall 1140

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In den vorliegenden Werken des Anfang zwanzigjährigen Manuel Lipstein und des 60 Jahre älteren Rainer Lischka sind unterschiedliche Anklänge an Spanien zu finden: Lipstein imitiert in seinem „Guitarresco“ für Violoncello solo das Spiel einer Gitarre, wobei vom Ausführenden gefordert wird, hier nur pizzicato zu spielen und Zupftechniken wie „tirando“ (ziehen ohne die benachbarte Saite zu berühren) und „apoyando“ (angelehnt an die benachbarte Saite zupfen) anzuwenden. 

Dulcinea

Lischkas Duo für Klavier und Violoncello „Dulcinea“ nimmt insofern Bezug auf die gleichnamige Figur aus Cervantes’ Roman „Don Quijote“, als hier nicht die Perspektive des Helden, sondern die der von ihm verehrten Frau eingenommen wird und ihre bodenständigen Träume und bäuerlich angehauchten Wünsche und Vorstellungen durch die Musik ausgedrückt werden. Die Musik basiert auf den zwei im Charakter kontrastierenden katalanischen und kastilischen Volksliedern „Lo mal de l’amor“ und „Límpiate con mi pañuelo“. Das zirka siebenminütige Werk wurde im Sommer 2012 für das Duo ardore, bestehend aus Benjamin Stiehl (Cello) und Manami Ishitani-Stiehl (Klavier), geschrieben und auch von ihm uraufgeführt.

Traumbilder

Um imaginierte Welten geht es auch in den „Vier Traumbildern“ von Lipstein, der neben dem Komponieren vor allem auch als virtuoser Cellist bekannt ist. Unruhe und Rastlosigkeit werden in seinem dritten Werk „Doch die Erde bebt!“ durch das dem starren Äußeren diametral gegenüberstehende bewegte Innere thematisiert. Die Legende mit Hinweisen zu erweiterten Spieltechniken ist die längste der drei Stücke, obwohl auch hier auf dem traditionellen Cellospiel beruhende Klänge im Vordergrund stehen. 

Insgesamt handelt es sich bei den Werken beider Komponisten um sowohl technisch als auch musikalisch herausfordernde und die Celloliteratur bereichernde Kompositionen, die alle auch von den erwähnten Interpretinnen und Interpreten auf Youtube zu finden sind.

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