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Neue Kultursenatorin in Hamburg soll die bisherige Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder Karin von Welck (56) werden. Das hat am Montag Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust im Rahmen der Vorstellung der neuen Landesregierung bekannt gegeben.
Bereits 2001 war von Welck als Hamburger Kultursenatorin im Gespräch, hatte damals aber abgelehnt. Von Welck folgt der bisherigen Senatorin für Kultur, Dana Horakova. Diese hatte bereits im Januar ihren Amtsverzicht angekündigt. Am Mittwoch muss die Bürgerschaft die Zusammensetzung des neuen Senats noch bestätigen. Ihre Zustimmung gilt als sicher: Die CDU verfügt im Landesparlament über die absolute Mehrheit.Karin von Welck hat Ende der 60er-, Anfang der 70er-Jahre Politische Wissenschaften, Volkskunde, Germanistik, Altamerikanistik sowie Ethnologie an der Universität Hamburg studiert. Von 1980 an leitete sie die Indonesien-Abteilung am Kölner Völkerkundemuseum, wo sie 1982 stellvertretende Direktorin wurde. 1990-1998 war von Welck Direktorin des Reiss-Museums Mannheim. 1994 wurde sie Honorarprofessorin der Universität Mannheim.
Stark gemacht hat sie sich auch für Bürgerengagement und private Stiftungen, womit sie in Hamburg, der Stadt mit den meisten Stiftungen in Deutschland, sicher auf viel Interesse stoßen wird. "Kommunale Kulturförderung und Bürgerengagement, das sind zwei sich bedingende und voneinander profitierende Organismen, auf die die Kultur auch in Zukunft vertrauen kann", sagt von Welck.
Ihren Schwerpunkt legte sie jedoch auf eine Bildungsinitiative, die Kinder und Jugendliche an Kultur heranführen soll. "Kinder zum Olymp" heißt das von ihr herausgegebene Buch, das für die Notwendigkeit einer ästhetischen Erziehung junger Menschen plädiert. "Kulturelle Bildung ist kein Luxus, sondern Lebensnotwendigkeit", hat von Welck oft betont. "Kreativität, Teamfähigkeit, Leistungsbereitschaft und Toleranz kann man am besten durch Beschäftigung mit den Künsten erwerben", sagt von Welck. Als Mitglied im Freundeskreis der Europäischen Jugendorchester engagiert sie sich auch aktiv in diesem Bereich.
Quellen: 3sat, Hamburger Abendblatt