Body
Berlin (ddp-bln). Der Kunstsammler Heinz Berggruen ist tot. Er starb am Freitagabend im Alter von 93 Jahren in Paris, wie die «Bild»-Zeitung (Montagausgabe) berichtet. Der 1914 in Berlin geborene Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie galt als bedeutendster Picasso-Sammler weltweit. Der Mäzen, der mit Picasso eng befreundet war, hinterlässt vier Kinder aus drei Ehen. Seit 2004 ist er Ehrenbürger der Stadt Berlin.
Berggruen war 1936 aus Deutschland emigriert. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete der Mäzen in Paris eine Galerie. Nachdem er seine Sammlung fünf Jahre in der National Gallery in London gezeigt hatte, wählte er 1996 Berlin als Präsentationsort für seine Bilder und kehrte damit in seine Heimatstadt zurück. Im Dezember 2000 übereignete Berggruen die insgesamt 165 Arbeiten im Wert von geschätzt 750 Millionen Euro der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.Das 1996 eröffnete Museum Berggruen im Stülerbau gegenüber dem Schloss Charlottenburg zeigt herausragende Werke der Klassischen Moderne. Unter dem Titel «Picasso und seine Zeit» werden auf drei Etagen Gemälde, Skulpturen und Arbeiten auf Papier präsentiert. Dabei reichen die Facetten von einem Blatt aus der Studienzeit 1897 bis hin zu Arbeiten von 1972, die kurz vor Picassos Tod entstanden. Rosa und Blaue Periode sind ebenso vertreten wie die Phasen des Kubismus und Klassizismus. Die Kollektion gilt weltweit als bedeutendste Picasso-Privatsammlung. Zweiter Schwerpunkt der Schau ist Paul Klee, aber auch Werke von Henri Matisse, Paul Cezanne, Vincent van Gogh und Georges Braque sowie Skulpturen von Alberto Giacometti zählen zum Bestand.