Mainz (ddp-bln). Die Berliner Autorin Monika Maron wird die Mainzer Stadtschreiberin des Jahres 2009. Maron ist damit die 25. Trägerin der Auszeichnung, wie das ZDF am Freitag in Mainz mitteilte. Der Literaturpreis wird seit 1985 jährlich von der Stadt Mainz und den Fernsehsendern ZDF und 3sat vergeben. Ausgezeichnet werden Schriftsteller, die die deutschsprachige Literatur mit ihren Werken beeinflussen oder prägen und sich um das Zusammenwirken von Literatur und Fernsehen bemühen.
Die mit 12 500 Euro dotierte Auszeichnung wird im Februar 2009 im Mainzer Gutenbergmuseum verliehen. Dort kann Maron dann als Nachfolgerin des aktuellen Stadtschreibers Michael Kleeberg für ein Jahr die Mainzer Stadtschreiberwohnung beziehen. Sie wird in dieser Zeit zudem gemeinsam mit dem ZDF eine Dokumentation nach freier Themenwahl produzieren.
In der Begründung der Jury hieß es, Maron sei «die herausragende Chronistin deutsch-deutscher Erinnerungen und Befindlichkeiten und zugleich eine ebenso kritische wie temperamentvolle publizistische Begleiterin des wiedervereinigten Deutschlands». Die Erzählerin von europäischem Rang beherrsche «meisterhaft» viele literarische Genres, vom Roman bis zur ironischen Glosse.
Berühmt wurde die 1941 in Berlin geboren Maron 1981 mit ihrem Debütroman «Flugasche». Die ostdeutsche Autorin prangerte darin offen die Umweltsünden in der DDR an, weshalb das Buch nur in der Bundesrepublik erscheinen durfte. 1988 siedelte Maron in den Westen über.
Nach der Wiedervereinigung feierte Maron unter anderem Erfolge mit dem 1991 erschienen kritischen DDR-Generationsroman «Stille Zeile Sechs». Neben zahlreichen weiteren Romanen trat sie seither zudem als Publizisten hervor. Die in Berlin lebende Maron wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kleist-Preis (1992), der Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz (2003), sowie mit der Poetik-Dozentur an der Universität Frankfurt am Main (2005).