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Jedes Jahr zeichnen die JMD und die Stiftung Würth herausragende Ensembles, Persönlichkeiten oder Projekte des Musiklebens aus, die in besonderer Weise Ziele und Werte der JMD realisieren. Der Würth-Preis 2006 geht an den Intendanten der Essener Philharmonie, Michael Kaufmann. Am Dienstag, 7. November, wird die Verleihung im Alfred Krupp Saal der Philharmonie Essen stattfinden. Die Laudatio hält Mauricio Kagel.
Aus der Begründung der Jury: Michael Kaufmann hat als Intendant der Philharmonie Essen seit deren Eröffnung (2004) in kürzester Zeit Akzente gesetzt, sichtbare Signale für eine optimistische, zukunftsorientierte, dabei aber entschieden auf das Heute eingehende Veränderung des öffentlichen Musiklebens. Das Programm der Philharmonie Essen hat mit großen Namen und glanzvollen Aufführungen europäisches Format. Dieser ambitionierte Beitrag Kaufmanns zur designierten Kulturhauptstadt Europas 2010, zum neuen Selbstverständnis des Reviers, ist freilich nur ein Element seiner Vision: Musik für die Menschen zu präsentieren, Kulturschwellen herabzusetzen, ohne ständig davon zu reden und ohne dabei den Anspruch zu nivellieren.Auftritte junger Künstler, insbesondere Konzerte von Jugendorchestern, sind in Essen an der Tagesordnung und stehen für diese Haltung, Musik in neuen Auffassungen, in Frische und Nähe zu vermitteln, dem Nachwuchs ein Podium zu geben und gleichzeitig ein junges Publikum anzusprechen. Regelmäßig namhafte Künstler als Composer in Residence zu verpflichten, einen Komponisten zum Anfassen, der aufgefordert ist, auf sein Umfeld zu reagieren, bringt das auf dieser Ebene ebenso zum Tragen wie elementar-kreative Schulprojekte im sozialproblematischen Essener Norden auf einer ganz anderen Ebene, wo Kaufmann die Musik für „ReSonanz & AkzepTanz“ ins Rennen schickt.
Michael Kaufmann setzt darauf, mit seiner Arbeit, mit den Aktivitäten der Philharmonie Essen, „den Menschen insgesamt zu begreifen, um ihn zu fördern, um ihn erleben zu lassen, was in ihm steckt“.