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Kolumne

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Perspektiven mit Abstand
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Liebe Kollegen*innen, ab Mitte Mai konnten nun die Musikschulen ihren Lehrern für den Einzelunterricht wieder die Räume öffnen, allerdings, wie an anderen Orten auch, mit strengen Hygienevorschriften.

Die Abstandsregelungen gestalten sich fachspezifisch entsprechend unterschiedlich: Streicher und Pianisten beispielsweise, die auch mit Mundschutz arbeiten können, sollten mindestens ca. zwei Meter Entfernung einplanen, Bläser und Sänger drei bis fünf Meter Sicherheitsabstand. Zusätzlich müssen Hygienetücher, Einmalhandschuhe sowie extra Mülltüten bereitgestellt werden – ein nicht zu unterschätzender Aufwand für die Musikschulleitung, um den Schülern infektionsfreie Sicherheit zu gewähren.

Für Ensemblespieler, Orchester und Chöre sieht es nach wie vor noch schlecht aus. Nach den Masseninfektionen bei Chortreffen in Deutschland, Österreich und Finnland sind die Sänger deutlich vorgewarnt, der Chorverband sucht hier seit Wochen nach machbaren Lösungen. Was uns hier fehlt, ist nicht nur das gemeinsame Musizieren für die Ensemblemitglieder, auch die Zuhörer, die nicht zuhören dürfen, vermissen das physische Erleben.

Den Älteren unter uns ist die derzeitige Situation nicht ganz so fremd, wenn auch nicht minder bedrohlich. In meiner Kindheit gab es verheerende Epidemien wie Tuberkulose, Diphterie und Kinderlähmung, beim Schularzt wurde geimpft und die Lunge durchleuchtet, um Gefahren auszuschließen. Zu enger Kontakt war nicht gesellschaftsfähig und eine Grundhygiene wurde selbstverständlich. So sind die Risiken nahezu außer Sicht gekommen.

Ich bin mir sicher, dass wir mit den alten und neuen Regeln zu neuen Perspektiven aufbrechen können.
Bleiben Sie gesund!

Dr. Adelheid Krause-Pichler
Vizepräsidentin des Deutschen Tonkünstlerverbandes

 

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