Liebe Kolleginnen und Kollegen, das wäre doch was: Zukünftig treten Sportvereine nur noch gemischt auf, Fußball-Bundesliga je Mannschaft zur Hälfte mit Frauen und Männern. Das Gleiche beim Tennis, beim Hockey, beim Schwimmen, bei der Leichtathletik und beim Handball. Geschlechtergerechtigkeit ist gefragt. Gemischter Viererbob. Und wenn nicht, dann wird den Vereinen die Gemeinnützigkeit entzogen. Klingt wie ein verfrühter peinlicher Aprilscherz, ist aber durchaus nicht abwegig.
Vor wenigen Wochen äußerte sich Finanzminister Scholz dementsprechend, unterstützt von der Steuergewerkschaft: „Wer Frauen ausschließt, soll keine Steuervorteile haben.“ Ziemlich blöd für Männergesangvereine und dann natürlich auch für Frauenchöre. Denn da gilt ja dann auch der Gleichheitsgrundsatz. Weg mit der Förderung von Knabenchören und Mädchenchören! Keine Steuervorteile mehr für den Sozialdienst katholischer Frauen e.V.! Und auch nicht für den Verein Frauenhauskoordinierung e.V.! Schützenvereine mit ausschließlich männlichen Mitgliedern gehen auch nicht!
Es gibt aber viel Wichtigeres als solchen Firlefanz: Zahlen zum Einkommen freiberuflicher Musiker/-innen im letzten Jahr zum Beispiel. 2019 betrug – laut Künstlersozialkasse – das jährliche Durchschnittseinkommen 14.491,00 Euro. Dies betrifft 54.575 Personen, etwa die Hälfte von diesen sind Musikpädagog/-innen. Das macht ein durchschnittliches Monatseinkommen von 1.207,58 Euro (Quelle: www.miz.org). Die Armutsschwelle betrug 2019 1.136 Euro für Alleinstehende (Quelle Statistisches Bundesamt). Vielleicht kann ja da zumindest unsere Honorarempfehlung ein bisschen nützlich sein.
Es wäre sehr erfreulich und hilfreich, wenn möglichst viele unserer Mitglieder zur Bundesdelegiertenversammlung am 25. April nach Mannheim kämen, um uns im Kampf um gerechte Honorierungen und angemessene Würdigung unseres Berufsstandes zu unterstützen.
Herzliche Grüße!
Ihr Cornelius Hauptmann
Präsident des DTKV e.V.