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Lösungsvorschläge aus der Praxis

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Eine Fortbildung zum Thema „Stimmschonendes Unterrichten“
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In der Musikschule der Stadt Frechen hat am Samstag, den 11.11.2017 eine Fortbildung zum Thema „Stimmschonendes Unterrichten“ stattgefunden. Mitglieder des DTKV Köln/Aachen sowie Interessierte angrenzender Stimmberufe haben an der Veranstaltung teilgenommen, die von der Gesangspädagogin Claudia Böttcher geleitet wurde.

Die Teilnehmenden hatten alle Erfahrungen im Gruppenunterricht beziehungsweise im Sprechen vor Publikum, sei es in Eltern-Kind-Gruppen, in der Kita, in der Früherziehung an Musikschulen, als  Grundschul- oder Gymnasiallehrer oder als in der städtischen Verwaltung Tätige und kennen die Herausforderungen, täglich neben der pädagogischen beziehungsweise musikalischen Aufgabe, die organisatorischen und disziplinarischen Herausforderungen zu bewältigen.

In lockerer Atmosphäre wurde an diesem Vormittag das Phänomen Stimme von ganz unterschiedlichen Perspektiven her beleuchtet. Theoretische Ausführungen zum Beispiel über die Sprech- und die Singstimme wechselten mit praktischen Übungen, sodass jeder Teilnehmer selbst erfahren konnte, was die eigene Stimme vermag. Es wurde bewusst gemacht, dass die Sprechstimme vom Flüstern zum Brüllen, vom tiefen Wohlklang zum näselnden hohen Sprechen genau so facettenreich sein kann wie die Gesangsstimme. Ausführungen über die Stimmgesundheit, die Wirkung der Stimme auf das Gegenüber wurden ebenso angesprochen wie die Wichtigkeit des Körpers, der Haltung, des Atems, ohne die die Stimme erst gar nicht leben kann.  Eine Reihe von leicht nachzuvollziehenden Übungen zum Beispiel zur Mundmotorik, zur Artikulation, zur Körperhaltung, die man selbst oder auch als Partnerübungen ausführen konnte, gaben immer wieder Raum, sich selbst auszuprobieren.

Darüber hinaus wurden Fragestellungen über den eigenen Unterrichtsaufbau thematisiert, sodass auch hier eine Entlastung der Stimme möglich sein kann. Interessant waren auch Tipps zur Bewältigung von störenden Unterrichtseinflüssen, sodass ein ewig lautes Eingreifen in den Unterrichtsablauf erst gar nicht nötig sein sollte. An dieser Stelle war Raum für alle Teilnehmenden, eigene Erfahrungen aus dem Berufsalltag einzubringen beziehungsweise Lösungsvorschläge für Probleme in der Runde zu diskutieren. Besonders interessant war der Beitrag einer Teilnehmerin, die mit Gehörlosen und Schwerhörigen Musik macht und ihre Erfahrung, dass selbst diese Menschen gesungenes Wort von gesprochenem Wort zu unterscheiden vermögen und unterschiedliche Reaktionen zeigen.  Abschließend gab es eine Klangdusche, wobei jeder Teilnehmer einmal in der Mitte des Kreises stehend, von freien langen Vokalklängen der anderen Teilnehmer „geduscht“ wurde. Ich selbst bin positiv gestimmt aus dieser kurzweiligen Fortbildung fortgegangen.

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