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„Künstlerische Praxis und Routine“

Untertitel
Vortagung der GMP am 20. September 2025
Vorspann / Teaser

Die Gesellschaft für Musikpädagogik (GMP) führt im zweijährlichen Rhythmus eine themengebundene Tagung durch. Die nächste Tagung findet vom 20. bis 22. März 2026 zum Thema „Künstlerische Praxis und Routine“ an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt statt. Im Call for Papers wird nach den Bedingungen musikerzeugenden Tätigseins und nach damit verbundenen Prozessen der Veralltäglichung und Routine gefragt. 

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Die eingereichten Themen sind vielfältig und beziehen sich auf Instrumentalunterricht, schulischen Musikunterricht, Chorarbeit und Elementare Musikpädagogik. Auch die jeweils eingenommenen Perspektiven öffnen ein weites Spektrum und bewegen sich zwischen musikpädagogischen Grundsatzfragen, philosophischen Zugängen und historischen Verortungen.

Am Samstag den 20. September fand per Zoom eine Vortagung statt, auf der sich 22 Referentinnen und Referenten gegenseitig ihre Themen vorstellten. Mit der Durchführung einer Vortagung folgt die GMP einem mittlerweile etablierten Konzept – einer Routine –  die dazu dient, schon vor der Ausarbeitung der Themen nach möglichen Korrespondenzen zwischen den Beiträgen Ausschau zu halten, um so die wechselseitige Adaptivität der Beiträge zu erhöhen.

Dahinter steht der Gedanke, die Heterogenität der großen Anzahl an Einzelvorträgen auf der Haupttagung zu verringern. Aus dem zeitlichen Abstand zur Haupttagung ergibt sich ein Spielraum für das Überdenken des eigenen Beitrags vor dem Hintergrund der anderen Themen.

Um jedem Exposé ausreichend Aufmerksamkeit zu widmen, wurden drei Gruppen gebildet, in denen jedes Thema kommentiert, erläutert und hinsichtlich seiner Thesensetzungen diskutiert wurde. In einem abschließenden Plenum ging es dann darum, thematische Kristallisationspunkte auszumachen.

Aus der Vortagung ergibt sich ein facettenreicher Blick auf die Konstellation von Routine und Musik. Routinen unterscheiden sich darin, ob sie implizit oder offen praktiziert werden. Diese Unterscheidung ist für die Erforschung von Unterrichtspraxen sowie auch für die Reflexion der eigenen Unterrichtspraxis von Interesse. Als künstlerische Praxis erhält neben dem Instrumentalunterricht, dem Musizieren, dem Chorsingen auch das Musikhören Aufmerksamkeit.

Hier lassen sich Routinen beobachten und hinterfragen, die vom Umgang mit digitalen Streamingplattformen bestimmt sind. In der Frage nach dem Anspruch des Künstlerischen beim Musizieren mit Kindern erweist sich der Blick auf historische Positionen als vielversprechende Folie für die Reflexion dieser, bis heute diskutierten Anforderung. Im Blick auf unterrichtliche Musiziersituationen sind die verschiedenen sozialen und materialen Interaktionsebenen zu bedenken. Doch nicht nur die musikalische Praxis, sondern auch die Forschung, die sich mit künstlerischen Ereignissen befasst, ist von Routinen bestimmt, was Anlass gibt, nach der ‚Lebendigkeit‘ des im Forschungsprozess generierten Wissens zu fragen: Wieviel Raum lässt es für die Berücksichtigung individueller Perspektiven? Welche Bedeutung wird ihnen beigemessen?

Zur Tagung der GMP vom 20. bis 22. März 2026 in Frankfurt lädt die GMP hiermit schon herzlich ein. Anmeldungen werden bis 1. März 2026 erbeten an Prof. Dr. Adrian Niegot (adrian.niegotatfolkwang-uni.de (adrian[dot]niegot[at]folkwang-uni[dot]de)). Die Tagungsgebühr beträgt für Mitglieder der GMP 30 und für Nichtmitglieder 50 Euro. Für alle Studierenden und für die Angehörigen der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt entfällt die Tagungsgebühr.

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