Am 26. September wurde der Würth-Preis an das Notos Quartett verliehen. Im Jahr 2022 ist der Preis durch die Stiftung Würth erstmals mit 25.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet wurden die Ensemblemitglieder Sindri Lederer (Violine), Andrea Burger (Viola), Philip Graham (Violoncello) und Antonia Köster (Klavier) für ihre leidenschaftlichen und aussagestarken Interpretationen, mit denen sie die Zuhörenden in ihren Bann schlagen.
Übereicht wurde die Auszeichnung durch JMD-Präsident Johannes Freyer, Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, Aufsichtsratsvorsitzender der Stiftung Würth, und Maria Würth, Mitglied des Vorstands der Stiftung Würth. Johannes Freyer würdigte die Haltung des Notos Quartetts, in der künstlerischen Auseinandersetzung wie in der menschlichen Begegnung stets „persönliche Berührungspunkte“ zu suchen. Und als ein Anliegen, dem auch die JMD seit über 70 Jahren verpflichtet ist, hob er besonders hervor, dass es das Ensemble in besonderer Weise verstehe, in internationalen Begegnungen auch die Herzen derer zu öffnen, deren Sprache man nicht versteht.
Die Laudatio hielt der Klarinettist, Dirigent und Komponist Jörg Widmann, selbst 2021 mit dem Würth-Preis der JMD ausgezeichnet. Die vier Mitglieder des Notos Quartetts strahlten eine mitreißende Wärme und Menschlichkeit aus, einen „positiven Tatendrang, gepaart mit großer musikalischer und menschlicher Ernsthaftigkeit in der Sache“, formulierte Widmann. „Jeder für sich ein exzellenter Einzelmusiker, stellen die vier ihr instrumentales Können und ihr musikalisches Wissen in den Dienst einer noch höheren Sache: Sie widmen ihre Zeit und schöpferische Kraft der Kammermusik, jener fragilen Urform allen klassischen Musizierens.“
Das JMD-Präsidium, das jeweils die Preisträgerinnen und Preisträger des Würth-Preises auswählt, maß in seiner Begründung auch der außergewöhnlichen Art der Talentförderung, der sich das Quartett mit Engagement widmet, besonderer Bedeutung zu: In der jährlich auf Schloss Weikersheim stattfindenden Notos Chamber Music Academy bilden die einzelnen Notos-Musikerinnen und -Musiker mit den Studierenden verschiedene Ensembles und ermutigen sie im gemeinsamen Spiel – nicht als Meister sondern als meisterliche Kolleginnen und Kollegen – zu kammermusikalischen Einsichten, Fähigkeiten und Höchstleistungen.
2021 hatte auch Jörg Widmann als Gastdozent in einer inspirierten Zusammenarbeit mit dem jungen Meis
terensemble in der Notos Chamber Music Academy der JMD unterrichtet und erinnerte sich am Abend der Preisverleihung mit hörbarer Begeisterung an die „unvergleichlich positive Atmosphäre“ und daran, wie in wenigen Tagen aus Lehrenden und jungen Musikerinnen und Musikern „eine verschworene Gemeinschaft“ geworden war. Das Notos Quartett ermögliche solche unvergesslichen Momente, „die in dem, was sie für die Gemeinschaft bedeuten, weit über die Musik hinausgehen. Ja, ihr Tun und Wirken ist mehr als Musik!“
Die Preisverleihung fand im Carmen Würth Forum in Künzelsau statt. Das Notos Quartett präsentierte sich mit einem Satz aus W.A. Mozarts Klavierquartett in Es-Dur KV 493 und einer begeisternden Interpretation des Klavierquartetts in g-Moll op. 25 von Johannes Brahms.
Der Würth-Preis der Jeunesses Musicales Deutschland wird seit 1991 an Künstlerinnen und Künstler, Ensembles oder Projekte verliehen, die Werte und Zielsetzungen der JMD vorbildhaft verwirklichen. Der von der Stiftung Würth geförderte Preis wird jährlich vergeben. Er findet die besondere Anerkennung durch den Deutschen Musikrat und ist eine der exklusiven Auszeichnungen in der deutschen Musiklandschaft. Ihn erhielten Persönlichkeiten wie 2016 der Pianist und Dirigent Lars Vogt, Ensembles wie 2018 das STEGREIF.orchester oder Projekte wie 2004 das Education Programm der Berliner Philharmoniker.