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Leonie Reineke öffnet Musiktüren. Foto: Hufner
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Verleihung des Reinhard Schulz-Preises an Leonie Reineke in Darmstadt

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Der Reinhard-Schulz-Preis für zeitgenössische Musikpublizistik 2018 wurde an diesem Sonntag im Rahmen der Darmstädter Ferienkurse an die 29-jährige Leonie Reineke verliehen. Als Porträtmalerin zeitgenössischer Musik beschreibt sie der Juryvorsitzende Stefan Fricke (hr2-kultur) in seiner Laudatio. Weiter sei sie eine Chronistin der Ereignisse Neuer Musik, die es mag, von Routinen abzuweichen und Experimente zu wagen.

Leonie Reineke studierte Musikwissenschaft und Gesang an der Folkwang Universität der Künste in Essen und fing bereits während ihres Studiums an, als Musikjournalistin zu arbeiten. In ihren Sendungen und Artikeln konzentriert sie sich auf die Neue Musik, welche sie bevorzugt via Radio vermittelt. Denn, wie sie in ihrer Dankesrede den Medienwissenschaftler Rudolf Arnheim zitiert: „Hören ohne Bild kommt einem echten menschlichen Bedürfnis entgegen.“ Im Radio sieht Reineke die ideale Verbindung von eigener kreativer, gar kompositorischen Arbeit und dem analytischen Zugriff über das Medium der Sprache auf die Musik. Der journalistische Umgang erlaubt es ihr die eigene Wahrnehmung einzubringen, wie es die Musikwissenschaft untersagen würde. Dazu schätzt sie an dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, für den sie unter anderem bei WDR3, hr2-Kultur oder Dlf-kultur als Moderatorin und Autorin tätig ist, dass dort kein kommerzielles Interesse bestimmend ist.

In Gedenken an den bayrischen Musikjournalisten Reinhard Schulz wird der Musikpublizistik-Preis alle zwei Jahre im Rahmen der Darmstädter Ferienkurse an junge, talentierte Musikjournalistinnen der Neuen Musik vergeben. Ausgerichtet wird der Preis vom „Verein der Freunde und Förderer des internationalen Musikinstituts Darmstadt“. Die Gewinner*innen bekommen neben dem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro die Möglichkeit, bei zahlreichen Institutionen der zeitgenössischen Musikkultur zu publizieren.

Was Reineke mit ihrem Preisgeld machen möchte, weiß sie bereits: Persönliche Gespräche mit Kolleg*innen brachten sie dazu, dass solch ein Austausch über das Medium Radio vermutlich auch für eine breitere Öffentlichkeit interessant sein könnte. Deshalb möchte sie eine Konferenz ausrichten, in der sich vor allem Radiomacher*innen, aber auch Künstler*innen mit dem Format Radio selbst und den Möglichkeiten für die Neue Musik heute beschäftigen soll. Dafür soll das Preisgeld als Startgeld dienen.

  • Leonie Reineke kann man demnächst am 9. September 2018 um 15:05 in der Sendung „Interpretationen“ (Dlf Kultur) zum Thema „Verbindung zu neuen Klangwelten Karlheinz Stockhausens ‚Kontakte‘ für Elektronik, Klavier und Schlagzeug“ hören.

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