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25.10.: kulturpolitik aktuell +++ kulturpolitik

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Hamburg: Komponist Wolfgang Rihm beklagt Unterhaltungskultur +++ Berlin: Kulturstaatsminister Neumann - \'Ohne Kultur keine Integration möglich\'


Hamburg: Komponist Wolfgang Rihm beklagt Unterhaltungskultur
Hamburg (ots) - Wolfgang Rihm, einer der bedeutendsten lebenden Komponisten Deutschlands, hat die "Vorherrschaft des Entertainments" kritisiert. In einem Gespräch mit der ZEIT beklagt er eine neue "Sprachfeindlichkeit", die in der Gegenwart Einzug halte. "Als Komponist erlebt man das ja noch mehr als ein Schriftsteller. Man ist der Unterhaltungswelt ausgeliefert und bekommt aus deren Kathedralen ständig mitgeteilt, dass auf ihrer Seite die demokratische Mehrheit zu finden sei. Heute ist das Entertainment heilig gesprochen, man darf schon gar nicht mehr sagen, dass einen das nicht interessiert. Sonst ist man undemokratisch ... Letztlich wird aus dieser Sphäre heraus auch ein neues Menschenbild gefordert. Man wird zur Abgabe der Organe für die Wahrnehmung des anderen aufgefordert. Das hat schon seine Frankenstein-Qualitäten." Gerade in der Musik werde die Behauptung, die Wahrheit sei dort, wo die Mehrheit ist, "zementiert".
Zum Amtsantritt von Kent Nagano an der Bayerischen Staatsoper wird am Wochenende Wolfgang Rihms Monodram "Das Gehege" uraufgeführt. Der Text beruht auf der letzten Szene des Dramas "Schlusschor" von Botho Strauß.
Das komplette ZEIT-Interview steht in der ZEIT Nr. 44 vom 26. Oktober
2006

Berlin: Kulturstaatsminister Neumann - \'Ohne Kultur keine Integration möglich\'
Ohne Kultur ist Integration nicht machbar. Darauf hat Kulturstaatsminister Bernd Neumann auf der ersten Tagung der Arbeitsgruppe \'Kulturelle Integration\' im Bundeskanzleramt hingewiesen.
Kultur müsse als Mittel der Verständigung genutzt werden, sagte er in der Expertenrunde. Sie soll Vorschläge machen, wie die Integration aus kulturpolitischer Sicht verbessert werden kann. Zu den Teilnehmern gehören Vertreter von Bund und Ländern, Bildungseinrichtungen und Migranten. Die Ergebnisse sollen in den \'Nationalen Integrationsplan\' einfließen, den Bundeskanzlerin Merkel Mitte kommenden Jahres vorstellen will.
Quelle: Deutschlandradio Kultur