Hauptrubrik
Banner Full-Size

Altweibersommer

Publikationsdatum
Body

Schon seit einigen Jahren steht die traditionsreiche Gattung der Oper wie zum Trotz auf alle schönen Leichenreden, die schon auf sie gehalten wurden, nach wie vor hoch in der Gunst sowohl der Komponisten, Veranstalter als auch des Publikums. Und so sieht diese altehrwürdige Greisin auch jetzt im Oktober einem goldenen „Altweibersommer“ entgegen, während dem ihr an hoffentlich vielen lichten Abenden reichlich Gelegenheit zur Verjüngung gegeben wird.

Schon seit einigen Jahren steht die traditionsreiche Gattung der Oper wie zum Trotz auf alle schönen Leichenreden, die schon auf sie gehalten wurden, nach wie vor hoch in der Gunst sowohl der Komponisten, Veranstalter als auch des Publikums. Und so sieht diese altehrwürdige Greisin auch jetzt im Oktober einem goldenen „Altweibersommer“ entgegen, während dem ihr an hoffentlich vielen lichten Abenden reichlich Gelegenheit zur Verjüngung gegeben wird. Den Anfang macht mit einem Andenken an einen ihrer Protagonisten Hans Ulrich Engelmanns „Theatermusik (in memoriam Leonard Bernstein)“, die am 6. Oktober im Theater Darmstadt zur Uraufführung gelangt. Es folgt Wilfried Hillers „Pinocchio. Ein italiensicher Traum in 12 Bildern“, der am 12. Oktober simultan im Münchener Prinzregententheater und Theater Trier in der Inszenierung von Markus Hertel dem Publikum erstmalig seine – je nach dem – entweder längere oder kürzere Nase drehen wird. Fortgesetzt wird der Reigen von Heiner Goebbels Oper in drei Akten „Landschaft mit entfernten Verwandten“, die das Ensemble Modern am 16. Oktober im Genfer Bâtiment des Forces Notrices in die Opernfamilie einführt, und Luca Francesconis „Ballata“ nach einem von Umberto Fiori auf der Grundlage von S. T. Coleridges Ballade „The Rime of The Ancient Marinere“ erstellten Libretto, die am 29. Oktober im Théâtre de la Monnaie Brüssel in der Inszenierung von Achim Freyer und Kostümen von Elena Amos sowie mit technischer Unterstützung des Pariser IRCAM unter der Leitung von Kazushi Ono zur Uraufführung gelangt. Auch das Musikprotokoll des Steirischen Herbstes wird sich unter dem Motto „die unschärferelation“ zwischen dem 31. Oktober und 9. November der „Oper“ und dem „Musiktheater im Augen- und Ohrensinn“ widmen. Und ob endlich am 25. Oktober in der Grazer Oper „Das Theater der Wiederholung“ von Bernhard Lang nicht zu einer Wiederholung des Theaters gerät, muss sich erst noch zeigen.

Weitere Uraufführungen
1.–10.10: 16. Dresdner Tage für zeitgenössische Musik mit dem Kolloquium „Exotik in der Neuen Musik“
2.10.: Kaija Saariaho, From the Grammar of Dreams, Berliner Festwochen
5.10.: Hans-Joachim Hespos, Champeng für zwölf Violoncellisten, Berliner Philharmonie
11.10.: Johannes Maria Staud, Klavierkonzert, Musikverein Wien
18.10. Nicolaus A. Huber, „O dieses Lichts!“ für Flöte, Violoncello und Klavier, Maschienenhaus Essen
18.-20.10.: Donaueschinger Musiktage mit Uraufführungen unter anderem von Jaap Blonk, Julio Estrada, Alan Hilario, Misato Mochizuki, Helmut Oehring, Karin Rehnquist, Amanda Stewart
23.10.: Friedrich Cerha, 4. Streichquartett, Hugo Wolff Quartett, Konzerthaus Wien
25.10.: Gérard Pesson, Aggravations et finale, Philharmonie Köln
31.10.: Dieter Schnebel, Missa brevis, Kasseler Musiktage

Weiterlesen mit nmz+

Sie haben bereits ein Online Abo? Hier einloggen.

 

Testen Sie das Digital Abo drei Monate lang für nur € 4,50

oder upgraden Sie Ihr bestehendes Print-Abo für nur € 10,00.

Ihr Account wird sofort freigeschaltet!