Leipzig - Die Kopie eines historischen Bach-Porträts kehrt im Januar nach Leipzig zurück. Das Bach-Archiv habe das Bild bei einer Auktion in den USA erworben, sagte der stellvertretende Direktor des Archivs, Peter Wollny, in Leipzig. Das Ölgemälde sei angelehnt an das berühmte Bach-Porträt des Malers Elias Gottlob Haußmann. Vermutlich sei es Ende des 18. oder Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden.
Über einen Agenten konnte das Bild im November bei einer Auktion in Philadelphia ersteigert werden. "Wir sind bemüht, so viele historische Gegenstände wie möglich zu Bach zusammenzutragen, um sie zu bewahren", sagte Wollny weiter. Die Geschichte des Bildes erzähle auch etwas über den Musiker und Komponisten Johann Sebastian Bach und seine Bedeutung. Das Porträt entstand nach Angaben des Bach-Archivs in Leipzig, gelangte dann aber über die Niederlande in die USA.
Bach-Porträt soll ausgestellt werden
Der Vorbesitzer, Baron van Tuyll van Seroskerken, wollte das Gemälde bereits vor Jahren dem Bach-Archiv verkaufen. Das scheiterte jedoch an seinen Preisvorstellungen. "Vor zwei Jahren tauchte das Porträt dann bei Ebay für 500.000 US-Dollar auf", sagte Wollny. Auch das sei zu teuer gewesen. Nun konnte das Archiv das Bild für 100.000 US-Dollar erwerben. Das Geld sei vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien sowie von der Bundeskulturstiftung bereitgestellt worden.
Den Wissenschaftlern im Bach-Archiv steht nun eine Menge Arbeit bevor. Es sei weder geklärt, wann genau das Bild entstanden sei noch wer es gemalt habe, sagte der ehemalige Direktor des Archivs, Hans-Joachim Schulze. "Wir hoffen nun, mit modernen Methoden mehr Licht ins Dunkel bringen zu können." Schulze selbst hat das Porträt schon einmal live während einer USA-Reise 1996 gesehen und sich bereits damals um den Erwerb bemüht - allerdings erfolglos.
Wenn alle Zollfragen geklärt sind, kommt das Bild im Januar nach Leipzig. "Wir wollen es in einer Bach-Ahnengalerie ausstellen, die wir gerade aufbauen", sagte Wollny. Dort könnten es dann die Besucher des Bach-Museums neben der Thomaskirche begutachten.