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Barenboims Abschied von Chicago analysiert

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(nmz-red/Codex Flores) Die „Financial Times“ würdigt Barenboims Abschied in Chicago auf nüchterne Art. Die Trennung, meint die Zeitung, sei für beide Seiten durchaus eine Erleichterung. Der Maestro habe der Chicago Symphony aber auch seinen Stempel aufgedrückt.

Es sei wenig wahrscheinlich, so der „Financial Times“-Autor Jeremy Grant, dass Barenboim den dringenden Wunsch verspüre, nach Chicago zurückzukehren. Allzu sehr habe er den Druck nach einer Popularisierung der Programme als Belastung empfunden.
Im Orchester selber habe, so Grant weiter, Barenboim deutliche Spuren hinterlassen. So sei die Übermacht der Bläser – ein Erbe aus der Zeit von Barenboims Vorgänger Georg Solti - zugunsten eines besseren Gleichgewichts zwischen den Registern und einer Aufwertung der Streicher, gebrochen worden.
Zu verdanken sei dies unter anderem der Berufung des neuen Konzertmeisters Robert Chen und einer Herabsetzung des Durchschnittsalters im Klangkörper. Dem Publikum in Chicago bleibe Barenboim, ergänzt Grant, als eher spröder Dirigent in Erinnerung, der selbst den ihm geltenden Applaus mit reservierter Zurückhaltung entgegengenommen habe.
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