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Berlin hat Probleme mit Jerusalem

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Unbedachte Formulierungen und mangelnde Recherche haben Berlins Landespolitiker einem Zeitungsbericht zufolge in eine diplomatisch unangenehme Lage gebracht.

Der Senat hatte in dieser Woche erklärt, man wolle die vom Abgeordnetenhaus angestrebte Städtepartnerschaft mit der israelischen Hauptstadt Jerusalem erst verfolgen, wenn der zwischen Israelis und Palästinensern umstrittene Status der Stadt geklärt sei, wie die „Berliner Zeitung“(Samstagausgabe) berichtet. Daraufhin habe der Bürgermeister Jerusalems, Uri Lupolianski, in der Internetausgabe der Zeitung „Yedioth Ahronoth“ erklärt, man benötige keinerlei Legitimation von außen, schon gar nicht von Berlin.
Außerdem pflege Jerusalem ohnehin keine offiziellen Partnerstadt-Beziehungen, mit keiner Kommune der Welt - und zwar, um die eigene Einzigartigkeit - drei Jahrtausende alt und Heilige Stadt dreier Weltreligionen - hervorzuheben. Berlins Vize-Senatssprecher Günter Kolodziej nannte die Situation „misslich“, betonte aber, die Senatskanzlei habe sich an Empfehlungen des Auswärtigen Amtes gehalten und somit „nichts falsch gemacht“. Ob die erwünschte Partnerschaft nun noch verfolgt werde, sei unklar. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) reist am 19.
November nach Israel und soll dort - das sehen die Planungen dem Bericht zufolge vor - auch seinen Jerusalemer Amtskollegen Lupolianski treffen.
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