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Deutsche EU-Ratspräsidentschaft: Chancen und Verpflichtung für die Kultur

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Vorstand des Deutschen Kulturrates appelliert, die Chancen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft zu nutzen
Berlin, den 29.12.2006. Der Vorstand des Deutschen Kulturrates, Prof. Dr. Max Fuchs (Vorsitzender), Christian Höppner (Stellvertretender Vorsitzender) und Dr. Claudia Schwalfenberg (Stellvertretende Vorsitzende), sieht in der deutschen EU-Ratspräsidentschaft, die am 01.01.2007 beginnt und am 30.06.2007 endet, eine Chance und Verpflichtung zugleich. Gerade in der Kultur kann die europäische Idee lebendig werden. Kultur ist mehr als ein Wirtschaftsgut, Kultur ist zugleich Ausdruck und Träger von Ideen und Werten. Kultur hat also neben dem monetären einen ideellen Wert.

Europäische Perspektiven und europäische Zusammenarbeit sind im Kulturbereich eine Selbstverständlichkeit. Vielleicht so selbstverständlich, dass sich ihrer Bedeutung immer wieder vergewissert werden sollte. Der Vorstand des Deutschen Kulturrates sieht die Chance der deutschen EU-Ratspräsidentschaft darin, diese Selbstverständlichkeit bewusst zu machen und damit den Bürgerinnen und Bürgern vor Augen zu führen, welche Bereicherung die europäische Einigung bedeutet. Darüber hinaus gilt es weiterhin, den Kulturaustausch zu unterstützen und zu fördern.

Dieser ideelle Wert von Kultur muss in der Politik der EU eine stärkere Berücksichtigung finden. Der Vorstand des Deutschen Kulturrates begrüßt, dass ein wichtiges Thema im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft die Kulturwirtschaft sein wird. Dabei muss aber sichergestellt werden, dass der Doppelcharakter von Kultur, Ware oder Dienstleistung auf der einen Seite und Träger von Ideen und Werten auf der anderen, entsprechend berücksichtigt wird. Der Vorstand des Deutschen Kulturrates erwartet daher von der deutschen EU-Ratspräsidentschaft, dass sie die Bedeutung von Kultur als Träger von Werten – so z.B. der gemeinsamen europäischen Idee -, Kultur als Wirtschaftsfaktor und Kultur als Chance der Begegnung von Menschen herausstellt und in ihren Aktivitäten diese unterschiedliche Aspekte berücksichtigt. Von der deutschen EU-Ratspräsidentschaft kann der Impuls ausgehen, die verschiedenen Aspekte von Kultur besser in den europäischen Einigungsprozess einzubeziehen und sich für das europäische Verständnis von Kulturpolitik und Kulturförderung einzusetzen.

Auf der Website des Deutschen Kulturrates ist ein Dossier mit Informationen zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft eingerichtet, das laufend aktualisiert wird: http://www.kulturrat.de/text.php?rubrik=71

Der Appell des Vorstands kann unter der nachfolgenden Adresse abgerufen werden: http://www.kulturrat.de/detail.php?detail=923&rubrik=5
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