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Wider das Vergessen! – Eine Plakataktion zur Erinnerung an die nationalsozialistische Bücherverbrennung am 10. Mai 1933
Berlin, den 21.04.2008. „Wenn es Goebbels gelingt, unsere Namen von den deutschen Tafeln zu löschen, sind wir tot. … Schon die nächste Generation wird nichts mehr von uns wissen“, schrieb René Schickele aus dem Exil. Die Bücherverbrennungen vom Frühjahr 1933 und die späteren Listen auszusondernder Literatur hatten genau dies zum Ziel: Auslöschung der Namen und Werke von Autorinnen und Autoren aus dem Bewusstsein der Deutschen in der Gegenwart wie in der Zukunft.
Es ist das Ziel der gemeinsamen Plakataktion von Bibliothek + Information Deutschland, der Deutschen Literaturkonferenz, dem Deutschen Kulturrat und der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek, gegen das Vergessen ein Zeichen zu setzen und an die damals verbrannten und verfemten Autoren zu erinnern.
Das Plakat wird in der kommenden Woche mehr als 2000 deutschen Bibliotheken zugesandt. Buchhandlungen können das Plakat beim Börsenverein des deutschen Buchhandels anfordern. Literaturmuseen und andere Einrichtungen des Kultur- und Bildungswesens können das Plakat kostenlos bei Bibliothek + Information Deutschland anfordern. Als Grundlage des Plakats dienten die ersten Schwarzen Listen des nationalsozialistisch-orientierten Bibliothekars Wolfgang Herrmann. Zusätzliche Listen mit weiteren Namen folgten, und auch bei den Verbrennungsaktionen, die bereits im März 1933 begannen und bis zum Juni 1933 andauerten mit dem Höhepunkt am 10. Mai, waren die Bücher vieler weiterer Autoren Opfer der Verfemung.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Ja es ist beschämend, aber es ist die Wahrheit, die Nationalsozialisten hatten mit den Bücherverbrennungen vom Frühjahr 1933 und den späteren Listen auszusondernder Literatur nachhaltig Erfolg. Viele Schriftstellerinnen und Schriftsteller sind in Vergessenheit geraten. Mit dem Plakat wollen wir gegen das Vergessen anrennen.“
Die offizielle Vorstellung des Plakates erfolgt
morgen Dienstag, den 22.04.2008 um 11.30 Uhr
in den Räumen des Deutschen Kulturrates, Chausseestraße 103, 10115 Berlin (U-Bahnstation Zinnowitzer Straße).
Der Vorsitzende des Deutschen Kulturrates Prof. Dr. Max Fuchs, die Präsidentin von Bibliothek + Information Deutschland Barbara Lison und der Direktor der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek und Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Literaturkonferenz Dr. Georg Ruppelt werden das Plakat vorstellen und die Hintergründe erläutern.
Wir würden uns sehr freuen, Sie zu diesem Anlass begrüßen zu dürfen. Bitte teilen Sie unter post [at] kulturrat.de (post[at]kulturrat[dot]de) oder telefonisch (030/24 72 80 14) mit, ob Sie planen, an der Vorstellung des Plakates teilzunehmen.
Einen ersten Eindruck von dem Plakat erhalten Sie unter: http://www.kulturrat.de/dokumente/buecherverbrennung.pdf .