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Hamburg (ddp). Der ehemalige Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin hat eine abfällige Bemerkung seines amtierenden Nachfolgers Bernd Neumann (CDU) als «unglücklich» zurückgewiesen. Der Berufspolitiker Neumann hatte die drei früheren Kulturstaatsminister Michael Naumann, Nida-Rümelin und Christina Weiss als «freischwebende Schwäne», schöngeistige Seiteneinsteiger ohne Substanz, bezeichnet.
Das sei erstens nicht richtig, da Christina Weiss und er schon vorher als Kulturreferenten tätig waren, und zweitens ein schlechtes Signal, sagte Nida-Rümelin der Wochenzeitung «Die Zeit». «Dieses Amt versteht sich als Brücke zwischen Kultur und Politik», betonte er. Wenn es nun als reine Politikadministration verstanden werde, «verfehlt das Amt seinen Zweck».Ein Kulturstaatsminister müsse Sensibilität für die Künste mitbringen. Er hätte sich gewünscht, dass Kultur einen größeren Stellenwert bei den Koalitionsgesprächen zwischen CDU und SPD eingenommen hätte.