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Internationale Wanderausstellung zum Thema NS-Zwangsarbeit

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(ddp-lth) Die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ plant eine internationale Wanderausstellung zum Thema Zwangsarbeit während des Nationalsozialismus.

Die Ausstellung werde von der „Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora“ bis zum 70. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkrieges im Herbst 2009 erarbeitet, teilte der Direktor der Weimarer Stiftung, Volkhard Knigge, am Dienstag in Erfurt mit. Die Schau werde zunächst in Weimar präsentiert und später weltweit gastieren. Die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ finanziere das Projekt mit 4 Millionen Euro.
Den Angaben zufolge wird es eine Kernausstellung zum Thema Zwangsarbeit geben, die durch Themenbereiche zu einzelnen Ländern ergänzt werde. Zur Vorbereitung der Schau würden sieben wissenschaftliche Mitarbeiter eingestellt. Hierfür sollten auch Nachwuchswissenschaftler aus dem Ausland gewonnen werden.
Nach Worten Knigges soll die Ausstellung eine „kulturelle, in die Zukunft weisende Aufarbeitung“ eines wenig bekannten Kapitels der NS-Zeit leisten. Er bezeichnete die Schau als ein „Epochenschwellenprojekt“, da es in einigen Jahren keine Zeitzeugen mehr geben werde.
Knigge betonte auch, dass eine „kritische Selbstreflexion in Deutschland“ möglich sei. Er sehe die Ausstellung als „Visitenkarte deutscher Erinnerungskultur“. Dennoch werde sie nicht als „deutscher Zeigefinger durch Europa wandern".
Das Projekt soll laut Knigge verstärkt einen „Blick in die Alltagswelt“ der NS-Zeit gewähren. So solle auch das Schicksal von bis zu 500 000 Zwangsarbeitsdienstmädchen beleuchtet werden. Es sei wichtig, die Perspektive der Betroffenen darzustellen. Knigge wies darauf hin, dass ohne den Einsatz von Millionen Zwangsarbeitern der vom NS-Regime ausgerufene „totale Krieg“ nicht möglich gewesen wäre.
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