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Keine Urheberrechtsvergütung für Drucker - Hintergrundinformationen

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Der u. a. für das Urheberrecht zuständige I. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat am 06.12.2007 entschieden, dass nach geltendem Recht für Drucker keine urheberrechtliche Gerätevergütung zu zahlen ist.

Der Urheber eines Werkes hat nach § 54a Abs. 1 Satz 1 UrhG einen Vergütungsanspruch gegen den Hersteller, den Importeur und den Händler von Geräten, wenn diese Geräte dazu bestimmt sind, das urheberrechtlich geschützte Werk "durch Ablichtung eines Werkstücks oder in einem Verfahren vergleichbarer Wirkung" zu vervielfältigen. Dieser Vergütungsanspruch soll dem Urheber einen Ausgleich dafür verschaffen, dass unter bestimmten Voraussetzungen Vervielfältigungen seines Werkes zum eigenen Gebrauch - ohne seine Zustimmung und ohne eine Vergütung - zulässig sind.

Die Klägerin ist die Verwertungsgesellschaft Wort. Sie nimmt die urheberrechtlichen Befugnisse von Wortautoren und Verlegern wahr. Die Beklagte (Hewlett-Packard) importiert und vertreibt Drucker. Die Klägerin hat Auskunft verlangt und die Feststellung beantragt, dass die Beklagte ihr für jedes Gerät die im Gesetz vorgesehene Vergütung zu zahlen hat.

  • Die erste Stellungnahme der Verwertungsgesellschaft Wort zu dem Urteil finden Sie hier
    (pdf-Datei).
     
  • Die erste Stellungnahme des Bundesverbandes Informationswirtschaft,Telekommunikation und neue Medien e.V. (BitCom) zu dem Urteil finden Sie hier
    (pdf-Datei).
     
Und wer wissen will, worum es eigentlich geht, der liest das neue Dossier „Verwertungsgesellschaften“ des Deutschen Kulturrates. Auf 32 Seiten wird in dem Dossier über die gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der Verwertungsgesellschaften in Deutschland berichtet.

Aktuelle Interviews mit Politikern, Kulturschaffenden, Aufsichtsinstanzen und natürlich den Chefs der großen Verwertungsgesellschaften geben detaillierte Einblicke in die tägliche Arbeitspraxis und die anstehenden Herausforderungen.


Inhaltsverzeichnis

Verwertungsgesellschaften – unverzichtbar für die kulturelle Vielfalt
Von Olaf Zimmermann

Solidargemeinschaften für die Rechte der einzelnen Urheber – Zur Geschichte der GEMA, GVL, VG WORT und VG BILD-KUNST
Von Albrecht Dümling

Verwertungsgesellschaften sind keine normalen Unternehmen
Von Gabriele Schulz

Europäisches Soft Law – Gefahr für die kulturelle Vielfalt
Von Olaf Zimmermann

Statements von Gremienmitgliedern der Verwertungsgesellschaften

Das Prinzip der Rechtewahrnehmung verteidigen
Interview mit Gitta Connemann

Einsicht nehmen, prüfen, abstimmen, beaufsichtigen
Interview mit Senta Bingener und Jörg Portmann

Treuhänder der Kreativen – Zur kulturellen und sozialen Dimension der Verwertungsgesellschaften
Von Artur-Axel Wandtke

Ein Missverständnis – Kulturförderung und Urheberrecht. Die besondere kulturelle und soziale Aufgabe der Verwertungsgesellschaften
Von Georgios Gounalakis

Der Markt allein zählt nicht – Die GVL fördert kulturell bedeutende Leistungen
Von Tilo Gerlach

Stiftung Sozialwerk der VG Bild-Kunst – Unterstützung in Notlagen, bei Berufsunfähigkeit und im Alter
Von Reinhard Meyer

Die sozialen und kulturellen Funktionen der VG WORT – Drei Institutionen und ihre Aufgaben
Von Franka Hellmannsberger

Tarifverhandlungen mit Augenmaß – Das Verhältnis von Verwertungsgesellschaften und Laienorchestern
Von Ernst Burgbacher

Engagement für die Allgemeinheit – Förderung der Laienmusik durch die GEMA
Von Jürgen Becker

Vom digitalen Boom profitieren die Urheber direkt – Eine Zukunftsvision und ihre Bedeutung für die Gegenwart Von Bernhard Rohleder

Verwertungsgesellschaften im digitalen Zeitalter – Digital Rights Management-Systeme machen Verwertungsgesellschaften nicht überflüssig
Von Ferdinand Melichar

Wettbewerb darf nicht zur Zweiklassengesellschaft führen
Von Günter Krings

Prinzip der kollektiven Rechtewahrnehmung beibehalten und stärken
Von Jörg Tauss

Verwertungsgesellschaften in ihrem kulturellen Auftrag stärken
Von Wolfgang Neskovic

Verwertungsgesellschaften sozial und kulturell in die Pflicht nehmen
Von Undine Kurth

Die kollektive Rechtewahrnehmung hat Zukunft
Von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

Rechte der Autoren gegen Global Player durchsetzen
Interview mit Harald Heker

„Wir blicken besorgt nach Brüssel“
Interview mit Tilo Gerlach und Peter Zombik

„Eine Polarisierung ist Unsinn“
Interview mit Ferdinand Melichar

Offen an die künftigen Herausforderungen herangehen
Interview mit Gerhard Pfennig

Das puk-Dossier Verwertungsgesellschaften kann unter http://www.kulturrat.de/dossiers/verwertungsgesellschaften.pdf kostenlos in Internet als pdf-Datei geladen werden.

Als Printausgabe (32 Seiten, Zeitungsformat) ist das Dossier gegen Voreinsendung von 1,44 Euro Portokosten in Briefmarken beim Deutschen Kulturrat, Chausseestraße 103, 10115 Berlin beziehbar.

Außerdem liegt das Dossier der aktuelle Ausgabe von politik und kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates bei, die in Bahnhofsbuchhandlungen, an großen Kiosken und auf Flughäfen erhältlich ist.
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