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Staatsminister Bernd Neumann, MdB hält Grundsatzrede zur Kulturpolitik zum 25jährigen Bestehen des Deutschen Kulturrates
Berlin, den 22.09.2006. Kulturstaatsminister Bernd Neumann, MdB hat anlässlich der Feier zum 25jährigen Bestehen des Deutschen Kulturrates, des Spitzenverband der Bundeskulturverbände, am 20.09.2006 eine kulturpolitische Grundsatzrede gehalten.
Als bisherige Erfolge seiner Arbeit führte Kulturstaatsminister Neumann, MdB an:
die Steigerung des Kulturetats des Bundes in den Jahren 2006 und 2007, die Beibehaltung des ermäßigten Umsatzsteuersatz für Kulturgüter bei 7%,
den Wegfall der so genannten Bagatellklausel im Entwurf des „Zweiten Gesetz zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft“, die Bereitstellung von 60 Mio. Euro ab 2007 für Dauer dieser Legislaturperiode zur Stärkung der Filmkultur und Filmwirtschaft in Deutschland,
die aufgabengerechte Finanzierung der Deutschen Welle,
die Beteiligung des Bundes an der Sanierung der Staatsoper Unter den Linden in Berlin mit 50 Mio. Euro.
Als künftige Vorhaben beschrieb er:
die Fortsetzung der Bundeskulturförderung für die Hauptstadt Berlin,
die Fortführung der besonderen Förderung in den neuen Bundesländern, seine besondere Aufmerksamkeit soll dabei der zeitgenössischen Kunst wie z.B. der Literatur, der Bildenden Kunst, der Musik und dem Tanz gelten,
die Fortschreibung der Gedenkstättenförderung,
die Schaffung eines „sichtbaren Zeichen“ in Berlin, um an das Unrecht von Vertreibungen zu erinnern und Vertreibungen für immer zu ächten, hierbei sollen die europäischen Nachbarn für dieses Vorhaben gewonnen werden,
die Ratifizierung der UNESCO-Konvention zum Schutz der kulturellen Vielfalt,
den Einsatz für die Erarbeitung einer Europäischen Kultur-Charta.
Hinsichtlich der geplanten Urheberrechtsreform bezeichnete er die Regelung zur Vergütungsabgabe speziell die angedachte prozentuale Deckelung als höchst problematisch und kündigte an, dass diese im parlamentarischen Verfahren jetzt überdacht wird. Dieses ist ein Hoffnungsschimmer für Künstlerinnen und Künstler.
Als ein Thema, dass ihm besonders am Herzen liegt, hob Kulturstaatsminister Neumann die kulturelle Bildung hervor. Für die Bedeutung dieses Themas will er das politische Verständnis stärken und konkrete Initiativen unterstützen.
Unmissverständlich hat sich Kulturstaatsminister Neumann zur Frage von beabsichtigten Verkäufen von Museumsbeständen geäußert. Er sagte: „Auch in Zeiten knapper Kassen und harter Sparvorgaben für die öffentliche Hand dürfen Museumsbestände nicht zum Opfer kurzsichtiger Haushaltspolitik werden.“
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die programmatische Rede von Kulturstaatsminister Neumann beim 25jährigen Jubiläum des Deutschen Kulturrates zeigt, wo die Reise in der Kulturpolitik hingehen soll. Kulturstaatsminister Neumann hat sich klar dazu bekannt, dass Kulturpolitik des Bundes in erster Linie die Gestaltung von Rahmenbedingungen ist. Dieses ist gut so. In den nächsten Monaten stehen bei der Reform des Urheberrechts und konkret bei der geplanten Reduzierung der Künstlerdienste der Bundesagentur für Arbeit Bewährungsproben an, ob es gelingt, die Rahmenbedingungen tatsächlich im Sinne der Kultur zu gestalten. Es ist sehr erfreulich, dass Kulturstaatsminister Neumann darüber hinaus in seiner Rede unterstrichen hat, dass er sich auch als Gewissen für die Kultur in Deutschland versteht und mahnt, wenn Fehlentwicklungen in der Kulturpolitik zu beobachten sind.“
Die Rede von Kulturstaatsminister Neumann, MdB ist abrufbar unter: http://www.kulturrat.de/detail.php?detail=841&rubrik=5