BDMV bedauert Insolvenz des Deutschen Musikrates und legt Eckpunktepapier zur grundlegenden Umstrukturierung vor
Die 1,3 Mio. Mitglieder zählende Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. (BDMV) hat heute ausdrücklich bedauert, dass der Deutsche Musikrat Insolvenzantrag stellen musste. BDMV-Generalsekretär Stefan Liebing: "Eine schnelle Neugründung muss jetzt aber mit einer einschneidenden Modernisierung der Verbandsarbeit verbunden sein." Dafür hat die Bundesvereinigung heute ein Eckpunktepapier vorgelegt. Die Bundesvereinigung schlägt vor, die Projekte der Organisation, zu denen der "Deutsche Orchesterwettbewerb" ebenso gehört wie "Jugend musiziert", in eine gemeinnützige GmbH auszugliedern und dabei zu prüfen, welche Aufgaben tatsächlich erfüllt werden müssten. Die Projektgesellschaft solle gemeinsam vom Deutschen Musikrat und den wesentlichen Unterstützern getragen und gesteuert werden. Die eigentliche Verbandsarbeit, die politische Interessenvertretung der über 8 Mio. Mitglieder und die Servicefunktionen für Musiker, Orchester und Musikwirtschaft sollten in einem Verein gebündelt werden, für dessen Struktur die Bundesvereinigung heute Vorschläge vorlegte.
"Der Musikrat als Institution ist unbedingt erhaltenswert", so BDMV-Vizepräsident Horst H. Sassik, "allerdings bestehen wir nach Lösung der aktuellen Probleme auf einer schonungslosen Prüfung und Aufklärung der gemachten Fehler." In diesem Zusammenhang begrüßte die Bundesvereinigung die gestern bekannt gewordene Forderung des Bundestagsabgeordneten Steffen Kampeter nach einer Debatte im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages. Als ein wichtiges Zeichen wertete Liebing die Ankündigung von Präsident Franz Müller-Heuser, bei einer außerordentlichen Generalversammlung zum Jahresende von seinem Amt zurückzutreten: "Dies sollten wir zum Anlass nehmen, die Gremien neu zu gliedern und den Mitgliedern Neuwahlen für alle Funktionen zu ermöglichen."