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Kultusministerkonferenz sorgt sich seit 1948 um Bildungsstandards

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Die Ständige Konferenz der Kultusminister kümmert sich seit 1948 - also noch vor Gründung der Bundesrepublik - um einheitliche Standards im Bildungsföderalismus. Sie sorgt länderübergreifend für das notwendige Maß an Gemeinsamkeit in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur.

Bonn (ddp). Das betrifft unter anderem die Anerkennung und Vergleichbarkeit von Zeugnissen und Abschlüssen oder einheitliche Kriterien in Schule, Berufsbildung und Hochschule. Um die kulturelle Vielfalt und Selbständigkeit der Länder zu wahren soll dabei auf Detailregelungen verzichtet werden. Modellversuche und Innovationen bleiben unter Beachtung des gemeinsam vereinbarten Niveaus ausdrücklich erwünscht.
Etwa drei- bis viermal pro Jahr tritt die Kultusministerkonferenz zu Plenarsitzungen auf Ministerebene zusammen, zumeist in einer der Landeshauptstädte oder am Sitz des Sekretariats in Bonn. Für Beschlüsse ist die Einstimmigkeit der Länder erforderlich. Das Plenum wählt aus seiner Mitte für jedes Jahr in einem bestimmten Turnus den Präsidenten, drei Vizepräsidenten und zwei weitere Präsidiumsmitglieder. Die Amtszeit des Präsidenten dauert ein Jahr. An die Präsidentschaft schließt sich ein weiteres Jahr als Vizepräsident an.
Bildungskritiker werfen vor allem den Kultusministern vor, für die Verkrustungen und den Reformstau im deutschen Schulsystem verantwortlich zu sein. Die Debatte war in den 70er und 80er Jahren stark ideologisch geprägt (antiautoritäre Erziehung, Reform der gymnasialen Oberstufe und Gesamtschule).
In seiner Festrede zum 50. Gründungstag der Kultusministerkonferenz wies der damalige Bundespräsident Roman Herzog bereits 1998 auf einen «großen Handlungs- und Veränderungsbedarf im Bildungswesen» hin. Im deutschen Bildungssystem gehe «Verantwortung im administrativen Dschungel» verloren, werde «Neues eher behindert als belohnt», kritisierte Herzog. Gefragt seien daher «ganze Reihen kleiner Experimente, von denen die guten für andere zum Vorbild werden können, während erfolglose Modelle absterben können, ohne dass wirklicher Schaden entstünde».
Als Konsequenz aus der Pisa-Studie legte die Kultusministerkonferenz im Dezember ein Sieben-Punkte-Sofortprogramm vor. Es zielt auf eine bessere Sprachkompetenz bereits im vorschulischen Bereich ab, plädiert für eine frühzeitigere Einschulung, will die Lese- und Mathematikkompetenz von Grundschülern erhöhen und fordert eine verstärkte Integration ausländischer Kinder. Schulische Ganztagsangebote sollen ausgebaut werden.
(Internet: www.kmk.org/index0.htm)