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Lernziel Pop

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Die D-A-CH-Tagung des DTKV im Kloster Banz
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Die Klavierpädagogin, die mit Jazzstückchen nach Noten den Schüler indirekt fürs klassische Repertoire motivieren möchte, oder der Querflötist, der mit populärem Repertoire das tiefere Interesse seiner Schüler für die E-Musik wecken will, das ist die Vergangenheit der Instrumentalpädagogik. Heute ist Popularmusik selber Repertoire geworden. Für den Instrumentalpädagogen ist die Auseinandersetzung mit diesen populären Musikströmungen ein Muss geworden.

Einen Erfahrungsaustausch auf wissenschaftlicher Ebene bot dazu die jüngste D-A-CH-Tagung des Deutschen Tonkünstlerverbandes (DTKV): Referenten aus Praxis und Hochschule gingen für drei Tage ins Kloster Banz in Klausur, um sich mit den Teilnehmern über das Thema „Populäre Musik im Spannungsfeld zwischen Ausbildung, Wirtschaft und Kultur“ auszutauschen.

Meister – Meisterschüler: das war über Jahrhunderte das bewährte System der Musikausbildung. Erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts etablierten sich Konservatorien. Der erste reine Popstudiengang war seit 1982 der Kontaktstudiengang Popularmusik an der Hochschule für Musik in Hamburg und seit 1994 existierte an der Berufsschule für Musik Dinkelsbühl ein grundständiger Ausbildungsgang. Seit 2003 gibt es die Popakademie Mannheim, deren Direktor Udo Dahmen die Tagung mit einem Vortrag über Best Practice eröffnete. Er verwies auf die enormen Unterschiede zwischen künstlerischen und auch musikpädagogischen Laufbahnen im Klassik- und Popbereich: Im Zweiten sei die so genannte Patchwork-Karriere kein Mangel, sondern gewissermaßen ein Gütesiegel für Kompetenz in Sachen Pop. Vor genau 25 Jahren hat das Institut für Popularmusik an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien seine Arbeit aufgenommen – die künstlerischen, wissenschaftlichen und pädagogischen Perspektiven eines solchen Institutes zeigte dessen Leiter und gleichzeitig Präsident des Österreichischen Musikrates, Harald Huber, auf. Das dritte Institut, das sich exemplarisch mit dem Schwerpunkt Musikpädagogik vorstellte, war der Studiengang Jazz/Pop an der Musikhochschule Lübeck, der von dem Klarinettisten und Komponisten Bernd Ruf geleitet wird. Bernd Schweinar, Bayerischer Rock-intendant, und Mini Schulz, künstlerischer Leiter des Popbüro Region Stuttgart, demonstrierten ihre jeweiligen Erfolgsprojekte in der Popförderung, berichteten aber auch offen von den Problemen des Berufs Pop- und Rockmusiker.

Am Samstagnachmittag moderierte nmz-Redaktionsleiter Andreas Kolb eine Diskussionsrunde mit dem Titel „Lernziel Popmusik – Pop zwischen Pädagogik und Markt“. Mit auf dem Podium: Dirk Hewig (Vize-Präsident DTKV und 1. Vorstand des Landesverbandes Bayern), Hanspeter Krüsi (Gitarrist, Pianist, Instructor der Online Schule guitartricks.com, Aathal-Seegräben, CH), Mag. Günther Wildner (Generalsekretär des Österreichischen Musikrates, Wien; Wildner Music Publishing), Prof. Udo Dahmen (Künstlerischer Direktor und GF Popakademien Ba.-Württ., MG des Aufsichtsrates der DMR Projekt GmbH) und Bernd Schweinar (Bayerischer Rockintendant, Rock.Büro SÜD/ABMI e.V. Alt-eglofsheim).

Eine „taktlos spezial“-Reportage über diese Veranstaltung wird ab dem 11. Oktober als Stream zum Download bereitstehen.

http://media.nmz.de

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