Die für Freitag, 27. Mai 2011 angesetzte Präsidiumssitzung des Deutschen Musikrates in Berlin fällt aus. „Diese Entscheidung war notwendig“ – so verlautet es in der kurzfristigen Absage-Erklärung, „da die Beschlussfähigkeit des Präsidiums nicht durchgängig gegeben sein wird und die Zeiträume einer möglichen Beschlussfähigkeit (dazu müssen mindestens zehn Präsidiumsmitglieder anwesend sein) aufgrund der bis gestern eingegangenen Rückmeldungen nicht kalkulierbar sind und in jedem Fall sehr schmal ausfallen würden.“
Es handelt sich um den ersten „Komplettausfall“ seit vielen Jahren. Auch eine kürzlich abgehaltene Gesellschafter-Versammlung der Musikrats-gGmbH (sie ist personell identisch mit dem 19-köpfigen Präsidium) – wurde nur von fünf Teilnehmern wahrgenommen. Solche Entwicklung, die bei anderen zivilgesellschaftlichen E.V.s. sicherlich einen erheblichen Diskussionsbedarf auslösen würde, wirft die Frage auf, ob sich im Kreis des Musikratspräsidiums ein gewisses Desinteresse an der Arbeit des Verbandes ausbreitet. Schwindet die Motivation in diesem Gremium? Und wenn, dann warum?
Die nächste Präsidiumssitzung des DMR ist voraussichtlich erst im September angesetzt, wobei es angesichts eines gerade verlorenen Prozesses und dem Verlust einer beträchtlichen Erbschaft (nmz 3, 4 und 5–2011) deutlichen Gesprächsbedarf gegeben hätte, wie aus Präsidiumskreisen verlautet.