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Das Ende einer wunderbaren Freundschaft? - diese Frage stellte sich Peter Zombik, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft. Diese Argumentation unterfüttert nun den aktuellen Vorschlag Gerd Gebhardts: "Das Sendeprivileg gestattet Rundfunkanstalten die Sendung von Musik, ohne dass vorher die Rechte einzeln eingeholt werden müssen, gegen anschließende Vergütung. Ein Film dagegen darf im Fernsehen nur ausgestrahlt werden, wenn die Sender vorher alle Rechte eingeholt (und auch bezahlt) haben. Warum sollte das nicht auch im Radio gehen?"
In seinem Dossier zum historischen und gegenwärtigen Verhältnis zwischen Tonträgerherstellern und Rundfunk beklagt Zombik unter Bezugnahme auf Analysen von Rainer M. Cabanis, dem ehemaligen Programmdirektor von Radio ffn. In der Kritik steht die Entwicklung eines Rundfunks, den Musik nur unter dem Aspekt der "Abschaltfestigkeit" interessiert. Peter Zombik kommt zu dem Schluss:"Die Tonträgerhersteller meinen, dass die Überprüfung des Senderechts dringend erforderlich ist. Ändert sich die Marktwirklichkeit so drastisch wie seit Anfang der 80er Jahre durch die Entwicklung und Ausformung des Dualen Systems im Rundfunkwesen, bedarf der Ordnungsrahmen, der die Zusammenarbeit zweier Bereiche wie Hörfunk und Tonträgerhersteller determiniert, einer Anpassung an die Marktwirklichkeit. Geschieht dies nicht, gerät ein labiles Gleichgewicht aus den Fugen, das im Hinblick auf die Verbreitung von Musik, ihre Ertragsfähigkeit und damit die Existenzfähigkeit musikalischer Szenen und kreativer Ressourcen ausschlaggebende Bedeutung hat."
Den kompletten Text von Peter Zombik finden Sie auf den Seiten der IFPI-Deutschland.
Eine Diskussion zum Thema Rundfunk der Zukunft mit Rainer M. Cabanis aus dem Jahr 2001 können Sie auch im Archiv von taktlos - das musikmagazin des bayerischen rundfunks und der neuen musikzeitung nachhören.
[MH]