Hauptrubrik
Banner Full-Size

Studie dokumentiert Lebensverhältnisse von Künstlern

Autor
Publikationsdatum
Body

(nmz-red/ddp) Eine Studie gibt Einblick in die Lebensverhältnisse selbstständiger Künstler aus den Sparten Musik, Literatur sowie bildende und darstellende Kunst.

Die Arbeit der Universität Bonn mit Unterstützung des Deutschen Kulturrates und der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di gibt Auskunft über Stellenwert und Umfang der Selbstständigkeit, die Ausbildung der Künstler, das Einkommen des Haushalts, in dem sie leben, sowie über Motive ihrer Selbstständigkeit. „Die letzte umfassende Untersuchung der Situation der Künstler im Lande datiert von 1973“, sagte Kulturrats-Geschäftsführer Olaf Zimmermann am Mittwoch in Berlin.
Die Einkommensverhältnisse in den vier Künstler-Fachgruppen laut Studie sehr unterschiedlich. Bei den durchschnittlichen monatlichen Haushalts-Nettoeinkommen liegen die Schriftsteller mit 2375 Euro an der Spitze. Es folgen die Musiker mit 1954 Euro, die darstellenden Künstler mit 1672 Euro und die bildenden mit 1587 Euro. „Bei diesen Beträgen handelt es sich um Haushaltseinkommen, die in der Regel aus mehreren Quellen stammen und auf unterschiedlich viele Haushaltsmitglieder entfallen“, sagte der Autor der Studie, Michael-Burkhard Piorkowsky. Die selbstständigen Künstler tragen im Durchschnitt 42 Prozent zu dem Haushaltseinkommen bei.
Oberste Priorität der Selbstständigen im Bereich Kunst hat die schöpferische Freiheit. Bei den bildenden Künstlern ist dieses Motiv für ihre Eigenständigkeit am stärksten ausgeprägt. An zweiter Stelle steht die freie Zeiteinteilung, gefolgt von der Verwirklichung einer künstlerischen Idee.
Für die Studie wurden den Angaben zufolge im Sommer 2004 nur Mitglieder der Künstler-Fachgruppen von ver.di befragt. 414 Fragebögen wurden in die Auswertung einbezogen. „Es gibt derzeit kein anderes Zahlenmaterial über die Haushaltslage von Künstlern“, sagte Zimmermann. Da aber nur ver.di-Mitglieder befragt wurden, sei die Erhebung nicht repräsentativ und eine große, umfassende Studie zur Lage der Künstler dringend erforderlich.
Autor