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+++Schlingensiefs Richard-Wagner-Ralley bräunte den Himmel über der Ruhr +++ Max Mutzke macht Musikpolitik in Ankara +++ Deutschlands schönstes Wort ist „äähhh“ oder „subcontra-Cis“ +++ Die Phonowirtschaft will nicht länger Samariter sein +++ Michael Jacksons alte Nase gefunden +++ Dieter Bohlen ringt Hemut Lachenmann intellektuell nieder +++
Schlingensiefs Richard-Wagner-Ralley bräunte den Himmel über der Ruhr Recklinghausen. - Bayreuth-Regisseur Christoph Schlingensief startete in Recklinghausen eine Auto-Rallye mit Wagner-Musik durch das Ruhrgebiet. Er wollte damit die Oper «\'raus aus dem elitären Opern-Schuppen, \'rein in die Straßen bringen», sagte Schlingensief. Die 300.000 Auto-Fahrer mußten auf ihrer Tour Fragen zum Ruhrgebiet, zur Musik und zu Richard Wagner beantworten. Bei jedem Zwischenstopp wurden die Autoradios eingeschaltet und ließen Wagners Musik als motorisiertes Orchester erklingen. Gegen diese Aktion hatte der Magistrat der Stadt Recklinghausen eine einstweilige Verfügung erwirkt. Klimaforscher hätten herausgefunden, dass sich der schöne blaue Himmel über dem Ruhrgebiet durch diese Aktion wieder in einen ekligen braunen Nebel verwandelt. Sie behielten recht.Max Mutzke macht Musikpolitik in Ankara
Ankara. - Der Eurovision Song Contest wird nach Ansicht des deutschen Finalisten Max Mutzke nicht so sehr durch die Musik, sondern mehr durch politische Überlegungen entschieden. "Da läuft viel über die politische Schiene", sagte der 22-Jährige unmittelbar vor seiner Abreise nach Istanbul. „Seit der Trappatoni in der End-Jury sitzt, sind meine Chancen als engagiertes Mitglied der Müller-Partei aber drastisch gestiegen.“
Deutschlands schönstes Wort ist „äähhh“ oder „subcontra-Cis
Berlin. - »Deutschland sucht das schönste Wort« - ist der Titel eines internationalen Wettbewerbs des Deutschen Sprachrates, an der Spitze vertreten durch Goethe-Instituts-Chefin Jutta Limbach. Sie hat vier Wochen Urlaub in ihrem mentalen Schrebergarten als ersten Preis ausgelobt. Diese Anregung griff der Deutsche Musikrat im Rahmen seiner Initiative »Musik bewegt« auf, um nach dem schönsten Ton suchen zu lassen. Erste Vorschläge sind eingegangen, unter anderem von Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber, der sein klassisches „äähh?“ einreichte und von Wolfgang Rihm, der das seltene »Subcontra-Cis« ins Spiel brachte. Als Hauptpreis hat der Musikrat übrigens ein Wochende mit einem Sinustongenerator im Heizungskeller der Stuttgarter Musikhochschule bereitgestellt.
Die Phonowirtschaft will nicht länger Samariter sein
Berlin. Die Phonowirtschaft beklagte in ihrer Jahrespressekonferenz einen Umsatzeinbruch von über 40 Prozent in den letzten vier Jahren. Das kann nicht ohne Folgen bleiben meinte Thorsten Braun, Chefsyndikus der Phonoverbände und teilte auf Anfrage der Enquete-Komission »Kultur in Deutschland« mit: »Die Phonowirtschaft ist der wichtigste Investor in inländische musikalische Kreativität. Von der Ertragsfähigkeit der inländischen Tonträgerunternehmen hängt deshalb die Lebens- und Entwicklungsfähigkeit der inländischen Musikszenen ab.« Diese Stellung könne die Phonowirtschaft nicht mehr halten. Man müsse nun in den saueren Apfel beißen, den bekanntlich von der Musikindustrie finanzierten Musikunterricht an allgemeinbildenden Schulen von 12 auf 9 Wochen-Stunden zu reduzieren. Außerdem würde der Brenner-Zuschuss für Kindergärten halbiert. Die Phonowirtschaft könne nicht ewig den bildungspolitischen Samariter spielen.
Michael Jacksons alte Nase gefunden
New York. Im Zusammenhang mit Vorwürfen gegen Michael Jackson untersucht die Staatsanwaltschaft von Santa Barbara jetzt auch die Nase und die Stimmbänder des Popstars. Wie die Behörden von New Jersey bestätigten, hatte die Polizei diese Körperteile bereits vor zwölf Jahren in einem Lager des Bauunternehmers Henry Vaccaro in New Jersey sichergestellt und in Sauerbier einlegen lassen.
Bohlen ringt Lachenmann intellektuell nieder
Bonn-Stuttgart. Mit moralischer Unterstützung des Deutschen Musikrates arbeitet der Stuttgarter Komponist Helmut Lachenmann an einer Kinderoper mit dem Titel » Saulus´ Transformatio á Damaskus«. Das vormittagsfüllende Werk erzählt die Geschichte eines Popmusik-Produzenten, der zur »neuen Musik« bekehrt wird. Der Produzent besucht zufällig Lachenmanns Oper »Das Mädchen mit den Schwefelhölzern«. Fortan kämpft der an das "Phantom der Oper" oder "Tabaluga" erinnernde Protagonist mit einer Kinderschar gegen die musikalischen Verstümmler beim Rundfunk und in der Plattenindustrie. Dieter Bohlen, der sich in der Titel-Figur wieder zu erkennen glaubt, äußerte gegenüber der Bildzeitung scharfe Kritik: »Wenn ein fast so verdienter wie verdienender Neue-Musik-Titan sich mit seinen Produkten schamlos an die Seite der großen Popmusikproduzenten stellt, dann schwimmt er auf einer Welle der Oberflächlichkeit, die mich abstößt.«
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