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Theater können nicht bis zu 19 Prozent sparen

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Der Bühnenverein widerspricht der Behauptung des Finanzwissenschaftlers Stefan Tobias, bei den deutschen Stadt- und Staatstheatern sowie den Landesbühnen bestehe ein Einsparpotenzial von bis zu 19 Prozent ihrer Budgets.

"Bei der 673 Seiten umfassenden Dissertation von Herrn Tobias handelt es sich um reine Zahlenakrobatik", kommentiert der Direktor des Deutschen Bühnenvereins, Rolf Bolwin, die behaupteten Einsparpotenziale. Herr Tobias hat auf der Grundlage der Theaterstatistik des Bühnenvereins ein abstraktes Benchmarking (Datenvergleich) vorgenommen, ohne sich mit der künstlerischen Arbeit der Theater, den tatsächlichen Produktionsbedingungen und der täglichen Praxis konkret genug zu befassen.

Wer das Düsseldorfer Schauspielhaus mit dem Theater Aalen vergleicht, vergleicht Äpfel mit Birnen. Die Kürzung eines Theateretats um 19 Prozent ist zudem immer ein massiver Eingriff in die künstlerische Arbeit der Theater. Denn solche Kürzungen lassen sich nur durch einen erheblichen Personalabbau erzielen, der die personellen Produktionsbedingungen der einzelnen Theater maßgebend verändert. Die Konsequenzen wären jedenfalls weniger Produktionen und niedrigere Einnahmen. "Wer bezogen auf Kulturbetriebe nur von Outputmaßen und Effizienzwerten spricht, wird der Bewertung künstlerischer Arbeit in keinem Maße gerecht," schließt Bolwin seine Erklärung ab.


Köln, den 14. Januar 2004

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Kontakt:
Vera Scory
Deutscher Bühnenverein
Bundesverband Deutscher Theater
St.-Apern-Str. 17-21
D - 50667 Köln
Tel.: +49 221/20812-27
Fax: +49 221/20812-28
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