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(nmz-thg) Die Dynamik der Unternehmensreform bei der GEMA gewinnt dramatisch an Wucht. Im Foyer der Münchner Generaldirektion muss das Orlando-di-Lasso-Bild jetzt einem Monster-Bildschirm weichen, und an den Unternehmens-Leitbildern im Lift wurde auch gefummelt.
Es kommt richtig Schwung in die Bude: Der GEMA-Vorstand demonstriert sein neues Kulturbewusstsein. Im Foyer der Münchner Generaldirektion wird das Bild des die Hofkapelle dirigierenden Orlando di Lasso durch eine Flachbildschirm-Wand ersetzt. Dort flimmern dann wohl künftig die Bravo-Hit-Clips im bunten Wechsel mit den Börsen-Kursen der Majors und Worten des Großen Vorsitzenden. Ferner soll - verlauten Gerüchte - die Richard-Strauss-Bronze im sechsten Stock einem künstlerischen Hologramm mit Bill Gates weichen.Dazu passt, dass in Berlin und München die Tafeln mit dem Unternehmens-Leitbild (u.a.: "Unsere Unternehmenskultur ist geprägt durch respektvollen und offenen Umgang untereinander, ...") aus dem Lift gerupft wurden. An ihre Stelle könnten zum Beispiel Zitate aus dem "Handbuch des Manchester-Kapitalismus" treten. Aber vielleicht waren die Schilderchen ja auch nur verschmutzt...
Hintergründiges zum Thema unter:
Pop and Circumstances: Die GEMA als Modell für den Kulturverfall?
...und Vordergründiges im Video-Interview mit Harald Heker unter:
Musikkultur ist bei der GEMA jetzt Chefsache