Zweite Runde Tarifverhandlungen Redakteure ergebnislos

Auch in der zweiten Verhandlungsrunde hat der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) seine Forderungen zu Einkommensabbau, Arbeitszeitverlängerung und zusätzlichen Öffnungsklauseln für die Flächentarifverträge wiederholt. Nur dann seien die Verleger zu einem Neuabschluss von Gehalts- und Manteltarifvertrag bereit. ver.di-Verhandlungsführer Frank Werneke kritisierte dies: "Ein reines Kosteneinsparungsprogramm machen wir nicht mit." ver.di sei zu einem schnellen und mäßigen Gehaltsabschluss bereit.

Es gebe jedoch keinen Grund für eine vorübergehende oder dauerhafte Absenkung des Manteltarifvertrages als Voraussetzung für einen Gehaltsabschluss und Honorarerhöhungen. "Erst wenn der Manteltarif wieder gilt, kehrt endlich wieder Rechtssicherheit und Ruhe in die Redaktionen ein", sagte Werneke. Die Vorstellungen der Verleger führten nicht zu Arbeitsplatzsicherheit und sie förderten nicht die journalistische Qualität der Tageszeitungen.

In die Verhandlungen eingebracht habe ver.di Forderungen nach einem eigenständigen Weiterbildungstarifvertrag, der Einführung der Vier-Tage-Woche bei gleichbleibender Wochenarbeitszeit bzw. der verbindlichen Erfassung von Mehrarbeit mit einem zuverlässigen Ausgleich innerhalb einer Fünf-Tage-Woche. Weiter solle die vor Jahren abgesenkte Jahresleistung wieder auf 100 Prozent zurückgesetzt, der Zuschlag für Sonntagsarbeit auf 125 Euro für Redakteure und 95 Euro für Volontäre angehoben und der Geltungsbereich des Zeitungstarifs auf Onlineredakteure ausgeweitet werden.

Der BDZV hingegen wolle die gegenwärtige Situation ausnutzen für den Einstieg in eine langfristige Kostenabsenkung zu Lasten der Redakteure und ihrer Arbeitsbedingungen. So fordere er weiterhin die Streichung einer Stufe in der Berufsjahresstaffel im Gehaltstarifvertrag, die Absenkung des Urlaubsgeldes auf 68 Prozent, eine Reduzierung auf 30 Urlaubstage sowie eine Verlängerung der Arbeitszeit "in Richtung" 40 Wochenstunden für alle Zeitungsredaktionen.

Die Verhandlungen werden am 24. November in Frankfurt/Main fortgesetzt.

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