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Pianist András Schiff will für Qualität in der Musik kämpfen +++ Ur- und Erstaufführungen in Köln bei «Musik der Zeit» +++ Benefizkonzert - «Katja-Ebstein-Stiftung» wird in Potsdam gegründet
Pianist András Schiff will für Qualität in der Musik kämpfen
München (ddp). Star-Pianist András Schiff lehnt Crossover-Richtungen ab. Da werde Quantität auf Kosten der Qualität produziert, sagte der ungarische Musiker der «Süddeutschen Zeitung» (Dienstagausgabe). Große Kunst sei keineswegs elitär, ist er überzeugt. «Alle Türen sind offen, aber man muss etwas dafür tun. Doch heute muss alles einfach sein.»
Einen «Zauberberg» zu lesen verlange Mühe, fügte Schiff hinzu. Aber es lohne sich. So sei es auch in der Musik. «Man muss kompromisslos für die Qualität kämpfen. Dann sind die Leute dankbar, weil sie nicht für blöd gehalten werden.» Er glaube fest daran, dass große Kunst nicht nur Unterhaltung sei.
Ur- und Erstaufführungen in Köln bei «Musik der Zeit»
Köln (ddp-nrw). Dem Phänomen der Geschwindigkeit in der Musik widmet sich demnächst das WDR-Festival «Musik der Zeit». Vom 12. bis 14. November sind unter dem Titel «Tempo, Tempo» zahlreiche Ur- und Erstaufführungen aus unterschiedlichen Stilrichtungen zu hören. Schwerpunkte in den sechs Konzerten bilden die Kompositionen des Amerikaners Conlon Nancarrow und des in Hamburg lebenden Ungarn György Ligeti.
Zu den hochrangigen Ensembles, die unter anderem in der Philharmonie und im Klaus-von-Bismarck-Saal des WDR-Funkhauses auftreten, gehören das Arditti Quartet, das Ensemble Modern und das WDR Sinfonieorchester. Mit dem Festival wird die zeitgenössische Musik im Spannungsfeld von Bewegung und Erstarrung, von Tempo und Stillstand beleuchtet, wie eine Pressesprecherin am Dienstag auf ddp-Anfrage erläuterte.
Mit seinen für Selbstspielklavier komponierten «Studies» hat Conlon Nancarrow das Tempo in der Musik extrem beschleunigt. Einige seiner Studies kommen in Arrangements für Streichquartett und für Orchester zur Uraufführung. Ähnlich wie Nancarrow begeisterte sich György Ligeti für den musikalischen Dialog zwischen Maschine und Mensch. Seine berühmte «Poème symphonique» für 100 tickende Metronome bilden daher das Festival-Finale. Zu weiteren Kompositionen, die sich mit den hochvirtuosen Spielmöglichkeiten auseinandersetzen, gehören «Tempo Giusto» für Orchester und Schlagwerk von Andreas Dahmen und das «Nancarrow Concerto» von Paul Usher.
http://www.wdr.de
Benefizkonzert - «Katja-Ebstein-Stiftung» wird in Potsdam gegründet
Potsdam (ddp-lbg). Die «Katja-Ebstein-Stiftung» wird am 20. November in Potsdam gegründet. Damit wolle die Sängerin und Schauspielerin ihrem langjährigen sozialen Engagement vor allem für in Not geratene Kinder dauerhafte Impulse verleihen, sagte am Dienstag eine Sprecherin in Berlin. Auf einem Benefizkonzert werde Ebstein ab 17.30 Uhr im Schlosstheater im Neuen Palais ihr Programm «Berlin trotz und alledem» zugunsten der Stiftung präsentieren. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) werde dort ein Grußwort sprechen.
Katja Ebstein setze sich seit langem in Deutschland und international gegen soziale Ungerechtigkeiten ein, heißt es weiter. So übernahm sie Patenschaften für Unicef, beteiligte sich an Veranstaltungen gegen die Ausgrenzung Behinderter, gegen Gewalt in Familien und Ausländerhass. Sie ist Mitbegründerin des Vereins «Aktion Umwelt für Kinder».