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f6 Music Award - X-Sense aus Neubrandenburg gewinnt regionalen Vorentscheid +++ Pop-Musical "Ausgeträumt" wird in Leipzig aufgeführt +++ Fleetwood Mac starten Deutschland-Tournee +++ Cosmo Klein legt am 17. November seine Debüt-CD vor +++ «Rolling Stone»-Autor Anthony Bozza veröffentlicht Eminem-Biografie
f6 Music Award - X-Sense aus Neubrandenburg gewinnt regionalen VorentscheidRostock (ddp-nrd). Die Band X-Sense aus Neubrandenburg ist Gewinner des regionalen Vorentscheids um die Teilnahme am f6 Music Award. Die fünf Musiker aus der Vier-Tore-Stadt bekamen am Samstagabend vor 600 Fans im ausverkauften Rostocker M.A.U.-Klub die meisten Jury-Punkte. Damit haben sie sich für das Finale des größten Musikförderfestivals in Ostdeutschland im Januar in Berlin qualifiziert, wie die Veranstalter am Sonntag mitteilten. Die Pop-Rock-Gruppe konnte sich unter fünf regionalen Newcomer-Bands durchsetzen. Die Musikstile der Gruppen reichten von elektronischem Crossover-Rock bis hin zu HipHop. Beste Gruppe aus Mecklenburg-Vorpommern war bislang die Band Nevis aus Neubrandenburg, die beim f6-Finale 2000 den zweiten Platz belegte.
In den neuen Bundesländern laufen derzeit in fünf Städten Vorentscheide, für die sich insgesamt knapp 800 Bewerber angemeldet und schließlich 26 Bands qualifiziert haben. Der f6 Musik Award wird beim Finale am 24. Januar in der Berliner Columbiahalle vergeben. Den drei Siegerbands winkt ein Plattenvertrag, die Aufnahme von Promotion-CD und die Betreuung durch ein professionelles
Produzententeam.
Pop-Musical "Ausgeträumt" wird in Leipzig aufgeführt
Die Leipziger Jugendrockband Rockehlchen meldeten sich im September zurück starteten in der Lutherkirche ihr Popmusical "Ausgeträumt". Sie betraten damit künstlerisches Neuland. War bisher guter Popgesang ihr Erfolgsrezept, bewährten sich die Sechs jetzt zusätzlich in den Sparten Tanz und Schauspiel. Das Stück selbst versteht sich fast als Persiflage zur andauernden Superstar-Hysterie und spricht nicht nur Kinder & Jugendliche, sondern auch Erwachsene an.
Die Kehlchen aus Leipzig setzen mit diesem Großprojekt künstlerisch einen kleinen Meilenstein in ihrer Altersklasse. Nach monatelanger harter Arbeit ist die kuriose Geschichte um sechs kleine Möchte-Gern-Stars und ihres kriminellen Ver-Führers nach einer Textvorlage von Stefan Schönfeld und Tilo Esche jetzt bühnenreif. Inszeniert von Tilo Esche und musikalisch geleitet durch Hartmut Butzlaff, übertreffen sich die Junior-Sänger in vielen Szenen selbst: sie erzählen, singen und tanzen die Geschichte professionell mit Energie, Enthusiasmus und Lebensfreude. Die für das Musical neu produzierten Musiktitel, - von rockig über einfühlsame Balladen bis hin zu Rap, sind den Kindern wie auf den Leib geschrieben und unterstreichen ihre individuellen Rollen präzise. Dazu lässt ein monumentales und multifunktionales Bühnenbild sekundenschnell eintauchen in eine visionale Welt zwischen Bilderbuch/Comic, Realität & Musikclip.
"Ausgeträumt" - Popmusical mit den Rockehlchen
Spielort: Haus Leipzig, Elsterstraße 22, 04109 Leipzig
Vorstellungen: 27.12. 2003, 19 Uhr / 28.12.2003, 15 und 19 Uhr
Fleetwood Mac starten Deutschland-Tournee
Frankfurt/Main (ddp). Nach zwölfjähriger Abstinenz kehrt «Fleetwood Mac» auf die Bühne zurück. Die britisch-amerikanische Band startet heute in Frankfurt am Main ihre Deutschland-Tournee. Die Gruppe ist bis auf Christine McVie in ihrer legendären «Rumours»-Besetzung - bestehend aus Mick Fleetwood, Lindsey Buckingham, Stevie Nicks und John McVie - zu erleben. Mit ihrem Album «Say you will» stürmte die Formation in diesem Jahr die Charts. Nach dem Tourauftakt in Frankfurt macht «Fleetwood Mac» Station in Berlin, Oberhausen, Nürnberg und Kiel.
Cosmo Klein legt am 17. November seine Debüt-CD vor
Dortmund (ddp-nrw). Er kommt aus Dortmund, ist gerade erst 25 Jahre alt geworden und wird in heimischen Radioprogrammen rauf und runter gespielt - am 17. November legt Cosmo Klein seine Debüt-CD «This is my time» vor. Der Titel erinnert an jenen erfolgreichen Promo-Song für die Fußball-WM, den er für seinen Freund Sasha auf der Gitarre eingespielt hat. Mit seiner eigenen CD will Cosmo nun beweisen, dass er nicht nur Songs schreiben, sondern auch selbst singen und spielen kann.
Dabei setzt der 25-Jährige vor allem auf das Live-Erlebnis. Mit unbekümmerten Konzerten will das Multitalent der Musikgemeinde in Deutschland zeigen, dass Popmusik mehr ist, als schön auszusehen und tolle Wertungen bei Castingshows einzuheimsen.
«Rolling Stone»-Autor Anthony Bozza veröffentlicht Eminem-Biografie
Berlin (ddp). Die verspiegelten Fenster der Stretchlimousine gleiten herunter. HipHop-Sound dröhnt heraus auf die nächtlichen Straßen von Staten Island. Erst wechselt ein Plastiktütchen mit Ecstasy-Pillen den Besitzer, dann ein Bündel Dollarnoten. Anthony Bozza, Journalist beim amerikanischen Musikmagazin «Rolling Stone», nimmt es genau mit der Recherche. Über Eminem will er schreiben, erst ein paar Artikel, dann eine Biographie. Bozza selbst nimmt keine Drogen. Das Ecstasy ist für Eminem («My Name is») bestimmt, der auf dem Vordersitz Platz genommen hat. Er vertraut dem «Rolling Stone»-Schreiber. Zum Dank hat sich Bozza mit dem Tippen beeilt. «Eminem. Die Biographie» ist gerade in die Läden gekommen.
382 Seiten dauert der Trip mit Eminem. Eigentlich ist es für eine Lebenserzählung noch recht früh: Eminems Karriere begann Ende der 90er. Seitdem hat der Rapper erst drei Longplay-Alben veröffentlicht, die allerdings die Medienwelt, die Fans, katholische Elternverbände und ranghohe Politiker gleichermaßen in helle Aufregung versetzt haben. Mit ungeheurer Rasanz mutierte Eminem vom ordinären Gangsta-Rapper zum HipHop-Megastar. Der Presse gilt er hauptsächlich als Skandalnudel, weshalb es zwar ausreichend Klatschspaltenbeiträge, aber nur sehr wenig seriöse Texte über das Phänomen Eminem gibt.
Anthony Bozzas Biografie leistet da Abhilfe. Über seine Treffen mit dem umstrittenen Künstler berichtet er minutiös. Im Unterschied zu etablierteren Pop-Biografen legt er jederzeit seine Quellen offen. Legendenbildung ist seine Sache nicht, ihm geht es um ein hautnahes, aber wahrheitsgemäßes Porträt. Jede noch so kleine Einzelheit wird daher einem Gegencheck unterzogen. Wenn Eminem im Interview mit Bozza etwa berichtet, wie er von einem besonders fiesen Mitschüler zu Jugendzeiten bis zur Krankenhausreife verdroschen wurde, macht sich der Autor tatsächlich die Mühe, den inzwischen im Sanitärgeschäft tätigen ehemaligen Prügelknaben anzurufen und das Gespräch gewissenhaft zu protokollieren.
Doch Bozza ist mehr als nur Protokollant und Chronist. Eigene Einschätzungen und Werturteile sind ihm wichtig. Das Buch ist komplett in der Ich-Form geschrieben. Es beginnt mit einer Schilderung à la «Wie ich einmal ins Kino ging», die die ersten Seiten für den Leser zu einer harten Prüfung des echten Interesses machen. Allerdings gelingt es Bozza dadurch, seine eigene Rolle und Perspektive zu definieren. Im folgenden agiert Bozza dann etwas weniger aufdringlich. Einleitend bemerkt er: «Ich war immer der Ansicht, dass man, um jemanden besser zu verstehen, sein eigenes Ego zurückstellen muss.»
Damit hat Bozza zwar immer mal wieder einige Schwierigkeiten. Dennoch ist es ihm vorbildlich gelungen, unterhaltsame Anekdoten mit soziologisch-kulturwissenschaftlichen Deutungsversuchen zu verbinden. Erwartungsgemäß schießt er bei letzterem mitunter über das Ziel hinaus, etwa wenn er behauptet, die zunehmende Toleranz des Showbiz gegenüber Eminem sei eine direkte Folge der Terroranschläge vom 11. September. Unterm Strich jedoch gewährt er nicht nur Einsicht in Leben und Werk von Eminem, sondern in die Befindlichkeiten der amerikanischen Gesellschaft. Und das ist weit mehr, als man von einer Künstlerbiografie erwarten darf.
(Anthony Bozza, «Eminem. Die Biographie», Heyne, 382 Seiten, 20
Euro ISBN 3-453-87443-9)
Boris Fust
http://www.heyne.de