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Uraufführung für neue Kinderoper im Oktober geplant +++ Münchner Rundfunkorchester will die Jugend begeistern +++ Münchner Philharmoniker mit besten Konzertprogramm
Uraufführung für neue Kinderoper im Oktober geplant
Halle (ddp-lsa). Der zeitgenössische Komponist Detlev Glanert hat seine im Auftrag des Opernhauses Halle entstandene Kinderoper «Die drei Rätsel» fertiggestellt. Die Uraufführung soll im Oktober erfolgen, teilte das Opernhaus Halle am Mittwoch mit. Die Gespräche zur Realisierung zwischen Intendant Klaus Froboese und dem Komponisten hätten bereits begonnen.
Thematisch setzt sich «Die drei Rätsel» mit dem Turandot-Stoff auseinander und behandelt das Erwachsenwerden. Das Besondere dabei ist jedoch, dass es nicht nur eine Oper für Kinder ist. Sie soll auch von Kindern gespielt werden, und zwar nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Orchestergraben, gemeinsam mit den Profis vom Opernhaus. Librettist der Oper ist der Italiener Carlo Pasquini, der als Regisseur auch Theatererfahrungen hat.
Die Kinderoper setzt eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem halleschen Opernhaus und Detlev Glanert fort. Er hatte im Auftrag der halleschen Bühne die Grabbe-Oper «Scherz. Satire, Ironie und tiefere Bedeutung» komponiert. Sie war äußerst erfolgreich und erhielt im Jahre 2001 den mit 100 000 Mark dotierten Bayrischen Theaterpreis. Da dieses Geld an Projekte gebunden ist, trat das Opernhaus für das Vorhaben Kinderoper erneut an Glanert heran.
Münchner Rundfunkorchester will die Jugend begeistern
München (ddp-bay). Das Münchner Rundfunkorchester will auch in der Saison 2003/2004 mit außergewöhnlichen Programmen abseits vom musikalischen Mainstream das Publikum gewinnen. Ingesamt stünden 40 Konzerte auf dem Programm, darunter sechs konzertante Opernaufführungen und drei Operneinakter, sagte Orchestermanager Gernot Rehrl am Mittwoch in München.
Einen besonderen Schwerpunkt will das Rundfunkorchester des Bayerischen Rundfunks (BR) auf die Jugendarbeit legen. Neben Jugendkonzerten, Probenbesuchen, Schulworkshops und Lehrerfortbildungen ist erstmals ein Konzert mit ausgewählten bayerischen Schulorchestern unter Leitung von Orchesterchef Marcello Viotti im Münchner Gasteig-Kulturzentrum geplant.
Im Zentrum der Saison stehen die traditionellen Münchner Sonntagskonzerte, die Sakralmusikreihe «Paradisi Gloria» in Herz-Jesu- und St.-Michaelskirche, die für Berufstätige gedachten, moderierten Themenabende «Mittwochs um halb neun» sowie eine Reihe mit unterhaltsamen Gesprächskonzerten unter dem Motto «Vorhang auf!» am Sonntagnachmittag. In der Reihe «BR extra» im Circus Krone wird das Rundfunkorchester unter anderem Charlie Chaplins Stummfilmklassiker «Circus» musikalisch begleiten.
Die Sonntagskonzerte bieten statt der einst gepflegten Potpourris wieder weniger bekannte Opern- und Operetten in konzertanten Aufführungen, darunter Emmerich Kalmans Operette «Der Zigeunerprimas», Christoph Willibald Glucks Oper «Orfeo ed Euridice», das Oratorium «L\' enfance du Christ» von Hector Berlioz, das Musikdrama «A Village Romeo and Juliet» des englischen Spätromantikers Frederick Delius, die Operette «Der lustige Krieg» von Johann Strauß (Sohn) sowie die Oper «Giulietta e Romeo» des Puccini-Zeitgenossen Riccardo Zandonai.
Arthur Honeggers selten gespieltes Oratorium «Le roi David» eröffnet die neue Reihe «Paradisi Gloria» mit Werken geistlicher Musik des 20. Jahrhunderts. Weitere Hauptwerke sind Jean Francaix\' fantastisches Oratorium «L\' apocalypse selon Saint-Jean» sowie die Symphonie Nr. 5 von Philip Glass, dem Großmeister der Minimal music. Drei Jugendkonzerte sollen junge Leute für die «ernste» Musik begeistern. Dabei geht es unter anderem um die Entstehung von Filmmusik und die Verbindung von Handys und Klassik.
Münchner Philharmoniker mit besten Konzertprogramm
Der Deutsche Musikverleger-Verband hat das die laufende Spielzeit der Münchner Philharmoniker mit dem Preis für das "Beste Konzertprogramm der Saison 2002/2003" ausgezeichnet.
Intendant Bernd Gellermann, der zusammen mit dem Chefdirigenten James Levine die Programmgestaltung verantwortet, erklärte zu der Preisverleihung: ?Über die Auszeichnung des Deutschen Musikerverleger-Verbandes freuen sich die Münchner Philharmoniker und ich als Intendant ganz außerordentlich, zeigt doch diese Auszeichnung, dass das einstmals als konservativ eingestufte Orchester den Wandel hin zur mutigen inhaltlichen Offenheit und damit zum Imagewandel nicht nur vollzogen hat, sondern dieser auch positiv wahrgenommen wird. Die damit einhergehende künstlerische Vielfalt, mentale und spieltechnische Flexibilität als Voraussetzung zur Bewältigung dieser Aufgabenstellungen, kommen in der Würdigung des Gesamtprogramms ebenso zum Ausdruck wie die Auszeichnung auch ein Signal für das neuerworbene Orchesterprofil mit seiner Programmatik setzt. Es ehrt uns, dass das signifikante Orchestermarkenzeichen durch die Preisverleihung des Deutschen Musikverleger-Verbandes eine Bestätigung erfährt, die uns ermutigt, diesen Weg möglichst weiter zu beschreiten.?