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1.12.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Berlin: Barenboim dringt auf schnelle Lösung im Berliner Opernstreit +++ Bonn: Heidelberg bietet das «Beste Konzertprogramm» der Spielzeit +++ Halle: In 15 Jahren 192 Premieren im Opernhaus Halle +++ Dortmund: Konzerthaus zeigt Festival zu Hans Werner Henze +++ Zwickau: Theater Plauen-Zwickau «gräbt» Weihnachtsspiel aus +++ Leer: 2. Schlosskonzert mit Schostakowitsch und Enescu

Berlin: Barenboim dringt auf schnelle Lösung im Berliner Opernstreit
Berlin (ddp). Der Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden, Daniel Barenboim, dringt auf eine Lösung im Streit um die Finanzierung der drei Opernhäuser in der Hauptstadt. «Es ist vier vor Zwölf» sagte Barenboim dem Berliner «Tagesspiegel» (Freitagausgabe) laut Vorabbericht. Berlin müsse mit dem Bund verhandeln. «Sollte sich dieser darauf verstehen, in welcher Konstellation auch immer, ein Opernhaus zu übernehmen, dann muss Berlin garantieren, dass es die beiden anderen Häuser auf Spitzenniveau hält und versorgt», forderte der Musiker.
Eine gute Lösung für ein Haus allein gebe es nicht, sagte Barenboim. Außerdem sollten die Verhandlungsdetails nicht in der Öffentlichkeit breitgetreten werden. «Die Verantwortlichen müssen sich konzentrieren können, dafür brauchen sie Ruhe», sagte er.
Zur Frage der Renovierung der Staatsoper sagte Barenboim: «Natürlich muss das Land Berlin sich an der Renovierung der Staatsoper beteiligen, das steht doch außer Frage!» Aber auch das sei Teil des Gesamtpakets. «Wir müssen endlich begreifen: Es ist unsere letzte Chance, die Karten müssen auf den Tisch. Wenn wir die Berliner Opernsituation jetzt nicht in den Griff bekommen, dann werden wir das nie schaffen», sagte Barenboim. Er sei überzeugt, dass dies machbar ist.

Bonn: Heidelberg bietet das «Beste Konzertprogramm» der Spielzeit
Bonn (ddp). Der Deutsche Musikverleger-Verband zeichnet das Theater und das Philharmonische Orchester der Stadt Heidelberg für sein Konzertprogramm 2006/2007 aus. Das Orchester wird nach der Saison 1994/1995 damit zum zweiten Mal mit dem renommierten Preis geehrt, wie der Verband am Donnerstag in Bonn mitteilte. Cornelius Meister, Deutschlands jüngster Generalmusikdirektor, und Konzertdramaturg Olaf Schmitt hätten für das Heidelberger Theater und Orchester ein Programm zusammengestellt, das für viele andere kulturelle Institutionen Vorbildcharakter besitze, hieß es.
Die Schwerpunkte der Programmgestaltung lägen dabei auf der Vermittlung zeitgenössischer Musik, der musikalischen Förderung von Kindern und Jugendlichen und vor allem auf der Einbeziehung des breiten Publikums in die gesamte Arbeit der Oper und seines Orchesters. Probenbesuche, Werkeinführungen, Gesprächsrunden und viele weitere Veranstaltungen gäben dem Publikum die Möglichkeit, hinter die Kulissen der Kulturarbeit zu schauen.
Seit 1991 vergibt der Musikverleger-Verband den Preis «Bestes Konzertprogramm der Saison». Ausgezeichnet werden Konzertprogramme von Orchestern und Veranstaltern, die sich durch die besondere Kreativität und Vielfalt in der laufenden Konzertsaison profiliert haben.

Halle: In 15 Jahren 192 Premieren im Opernhaus Halle
Halle (ddp-lsa). Das Operhaus Halle hat in den vergangenen 15 Jahren 192 Premieren aufgeführt. Trotz Abwanderung von 100 000 Einwohnern seit 1991 aus Halle sei die Zahl der Opernbesucher konstant geblieben, sagte Intendant Klaus Froboese am Donnerstag in Halle. Rund 100 000 Gäste besuchen jährlich die Vorstellungen.
Das Repertoire reicht vom Barock über die Klassik und Moderne bis zum zeitgenössischen Opernschaffen. Erst Anfang November erlebte die Oper über den halleschen Mathematiker «Cantor» von Ingomar Grünauer ihre erfolgreiche Uraufführung.
Seit 15 Jahren trägt das ehemalige Landestheater den Namen Operhaus Halle. «Wir sind damals angetreten, um den Bevölkerung jede für ein Opernhaus mögliche Form von Musik nahe zu bringen. Dies wurde eingelöst», sagte Froboese. «Die Händelfestspiele sind der Goldrahmen um unser Haus», stellte er fest.
http://www.opernhaus-halle.de

Dortmund: Konzerthaus zeigt Festival zu Hans Werner Henze
Dortmund (ddp-nrw). Dem renommierten deutschen Komponisten Hans Werner Henze widmet das Konzerthaus Dortmund am Wochenende ein kleines Festival. Von Freitag bis Montag sind nach Veranstalterangaben Werke des 1926 in Gütersloh geborenen Komponisten zu erleben. Mit der umfassenden Werkschau will das Konzerthaus den 80. Geburtstag Henzes, der seit langem in Italien lebt, nachfeiern.
Eröffnet wird das Festival heute Abend mit einem Auftritt der Bochumer Symphoniker unter Leitung von Steven Sloane. Aufgeführt wird unter anderem eine von Henze bearbeitete Version der Richard Wagner-Oper «Tristan».
Als weitere beteiligte Künstler kommen das Ensembles Modern aus Frankfurt am Main und das Scharoun Ensemble aus Berlin. Dabei erklingt unter anderem ein «Trio in drei Sätzen» und «Kammermusik 1958».
Zum Abschluss des Festivals tritt die Oper Köln am Montag zu einem Gastspiel auf. Unter Leitung von Markus Stenz wird die archaische Oper «The Bassarids» aufgeführt. Stenz ist den Angaben zufolge einer der intimsten Kenner von Henzes Musik und hat schon bei den Salzburger Festspielen dessen Opern «Venus und Adonis» sowie «L\'Upupa» inszeniert.

Zwickau: Theater Plauen-Zwickau «gräbt» Weihnachtsspiel aus
Zwickau (ddp-lsc). Mit einer neuen «Ausgrabung» macht das Theater Plauen-Zwickau von sich reden. Das Weihnachts-Märchenspiel «In Knecht Ruprechts Werkstatt» von Wilhelm Kienzl hat am Sonntag im Zwickauer Gewandhaus Premiere. «Damit wird das Stück nach seiner Uraufführung 1907 in Graz wahrscheinlich erstmals wieder auf einer professionellen Bühne gezeigt», sagte Chefdramaturgin Annelen Hasselwander der Nachrichtenagentur ddp.
Kienzl (1857-1941) gehöre neben Engelbert Humperdinck und Siegfried Wagner zu den wichtigsten Opernkomponisten in der romantischen Wagner-Nachfolge. Er habe den Einakter um den mürrischen Knecht Ruprecht und die Märchenfee, die ihn mit Hilfe ihrer Märchenfiguren wieder gut gelaunt werden lässt, für eine einmalige Aufführung zur Weihnachtszeit am Grazer Theater komponiert. «Wir präsentieren den zauberhaften Einakter von Hildegard Voigt, der derzeit nirgendwo weltweit zu hören ist, in einer semikonzertanten Aufführung», betonte Hasselwander.
In der Inszenierung von Ingolf Huhn und Judica Semler sowie der Ausstattung von Robert Schrag agieren die Puppenspieler des Theaters Plauen-Zwickau. Das Philharmonische Orchester spielt unter Leitung von Georg Christoph Sandmann. Damit werde zugleich die in der vergangenen Spielzeit neu aufgelegte Reihe «Concert special» fortgesetzt, in der dem Publikum «musikalische Edelsteine, die unter einem besonderen Thema ausgesucht werden», sagte die Chefdramaturgin. Die erste Aufführung am Vogtland Theater Plauen ist für den 20. Dezember vorgesehen.
http://www.theater-plauen-zwickau.de

Leer: 2. Schlosskonzert mit Schostakowitsch und Enescu
Leer (ddp-nrd). Die Reihe der Schlosskonzerte in der Vorburg der Evenburg in Leer wird heute fortgesetzt. Wieder ist ein Solistenensemble der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen zu Gast, das sich diesmal zwei bedeutenden Komponisten des letzten Jahrhunderts widmet: Dimitrij Schostakowitsch und Georges Enescu. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet 13 Euro.

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