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Queen ernennt Altrocker Jagger zu "Sir Mick" +++ US-Schock-Rocker Marilyn Manson provozierte in Dortmunder Westfalenhalle +++ Pur gab in Erfurt Konzerte vor 13 500 Zuschauern


Queen ernennt Altrocker Jagger zu "Sir Mick"
orf - Mick Jagger, Frontmann der Altherrenband "Rolling Stones", sollte in Bälde seinen besten Anzug aufbügeln. Am 10. Dezember wird er in einer feierlichen Zeremonie von Königin Elizabeth II. in den Adelsstand erhoben, wie der Buckingham-Palast gestern mitteilte.
Der 60-jährige Jagger wird fortan als "Sir Mick" in britischen Adelskreisen verkehren können. Seine Erhebung in den Adelsstand war bereits im Sommer vergangenen Jahres angekündigt, bisher aber noch nicht offiziell vollzogen worden.
Gemeinsam mit Jagger wird der 24-jährige Rugby-Star Jonny Wilkinson geadelt. Er hatte England bei der Weltmeisterschaft mit seinem Treffer zum Titelgewinn verholfen

US-Schock-Rocker Marilyn Manson provozierte in Dortmunder Westfalenhalle
Dortmund (ddp). Für seine Kritiker kommt er direkt aus der Hölle, seine Fans lieben ihn, weil er keine Kompromisse eingeht, sich nicht anpasst. Wie auch immer - Marilyn Manson polarisiert. Am Samstag trat der amerikanische Schock-Rocker in der Dortmunder Westfalenhalle im Rahmen seiner Europa-Tournee, der «Grotesk Burlesk-Show», auf.
Mehr als 10 000 Fans bereiteten ihrem Meister einen frenetischen Empfang. Als wolle er seine Kritiker verhöhnen, eröffnete Manson, der am 5. Januar 1969 als Brian Hugh Warner in Ohio geboren wurde, die eineinhalbstündige Show hoch über der Bühne thronend. Wie der Leibhaftige persönlich schleuderte er Blitze und entfesselte ein musikalisches und vor allem visuelles Feuerwerk.
Die Inhalte seiner neuen Show sind inspiriert durch das Berlin der 20er Jahre. Manson - nach eigenen Aussagen der «Antichrist Superstar» - und Band sowie der Großteil des Publikums hüllten sich in schwarzes Leder und Lack, das Gesicht hinter einer zentimeterdicken Schicht aus Schminke versteckt. Im Hintergrund wehten mehrere Meter lange schwarze Banner mit dem stilisierten MM-Logo des Musikers.
In den USA gilt Manson als moralischer Staatsfeind Nr. 1. Nach dem Schulmassaker in Littleton, Colorado, wurden in einigen US-Bundesstaaten seine Auftritte verboten, weil seine Musik und sein Verhalten nach Ansicht von Sittenwächtern die Täter in ihrem Tun unterstützt hätten. Schließlich wurde Manson von der das Christentum ablehnenden «Church of Satan» zum Reverend ernannt. In Wahrheit ist Manson eine Kunstfigur - mehr nicht. Er skizziert - wenn auch extrem provokativ - die Zustände der Gesellschaft.
So sang er auch in Dortmund über Drogen und Religion, Jugendfrust und sexuelle Abartigkeiten, zeigte das Gute und Böse auf. Mag sein, dass Manson aussieht wie der Mensch, vor dem uns unsere Eltern immer gewarnt haben, dass sein Geschrei nichts mit Gesang zu tun hat und die Mischung aus Heavy Metal, Industrial und Alternative nicht nur zu bleibenden Hörschäden führt, sondern auch über musikalischen Dilettantismus hinwegzutäuschen versucht.
Dennoch bot diese Mischung in Dortmund eine fesselnde Show: Nach 90 Minuten hörte ohne ein Wort des Dankes der ganze Spuk auf, das Licht in der Halle ging an und alles war so wie vorher. Zurück blieb nur ein leises Piepen im Ohr.
Marilyn Manson spielt noch am 7. Dezember in Frankfurt am Main und am 8. Dezember in München.
Ralf Michalak

Pur gab in Erfurt Konzerte vor 13 500 Zuschauern
Erfurt (ddp-lth). Die deutsche Popgruppe Pur hat am Wochenende zwei Konzerte in Thüringen gegeben. Insgesamt 13 500 Fans erlebten die Band am Freitag und Samstag in der Erfurter Messehalle, wie Antje Stork vom Veranstalter Semmel Concerts am Samstag in Erfurt mitteilte. Das Konzert am Freitag sei bereits seit Wochen ausverkauft gewesen. Beim Auftritt am Samstag übersetzte ein Dolmetscher die Liedtexte in Gebärdensprache, so dass auch Gehörlose das Konzert miterleben konnten.
Pur, die mit Songs wie «Indianer» oder «Abenteuerland» bekannt wurden, sind seit dem 17. Oktober auf Deutschlandtournee. Die Band wird bis Mitte Dezember noch bei Auftritten in Göttingen, Hannover, Hamburg, Bremen und Kiel ihr neues Album «Was ist passiert» vorstellen. Zu den insgesamt 37 Konzerten in 17 Städten erwartet Pur etwa 350 000 Zuschauer.
http://www.pur.de
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