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Berlioz\' Oratorium "L\'enfance du Christ" in Weimar +++ Gedenkkonzert für Johann Cilensek +++ «Cendrillon» - Kinderoper im Konzerthaus Berlin +++ Kult-Musical «Hair» hat in Halberstadt Premiere +++ Open-Air-Festival-Planung 2004
Berlioz\' Oratorium "L\'enfance du Christ" in WeimarHector Berlioz\' Oratorium "L\'enfance du Christ" op. 25 erklingt im Rahmen der Berlioz-Tage der Hochschule für Musik FRANZ LISZT und der Staatskapelle Weimar am Samstag, 13.12., um 17 Uhr im Saal des Musikgymnasiums Belvedere. Es singen Solisten und der Kammerchor der Hochschule für Musik FRANZ LISZT, den instrumentalen Part übernimmt die SAP Kammerphilharmonie unter der Leitung von Prof. Reinhard Geilert.
Aus einer Laune heraus skizzierte Hector Berlioz bei einer mondänen Soirée ein Chorstück für vier Stimmen, das er sofort mit der Geburt Jesu assoziierte. Daraufhin weitete er es zu einer Kantate aus, und - nach großem Erfolg beim Publikum - schließlich zum dreiteiligen Oratorium "L\'enfance du Christ", das von der "Kindheit des Heilands" erzählt. Es handelt sich um ein Werk von intimem Charakter, das stellenweise kammermusikalisch die Erhabenheit des Evangeliums abbildet und A-cappella im Pianissimo entschwebt.
Karten gibt es bei der Tourist-Information Weimar, Tel. 03643 ? 24 000.
Gedenkkonzert für Johann Cilensek
An seinem 5. Todestag am Sonntag, 14.12., ehrt das "Institut für Neue Musik" den ehemaligen Leiter der Kompositions-Meisterklasse, den Ehrensenator und Altrektor der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar Johann Cilensek. Bei einer Matinee um 11 Uhr im Festsaal des Fürstenhauses erklingen kammermusikalische Werke Cilenseks, die zum Teil in den 90er Jahren entstanden sind.
Am 4. Dezember wäre Johann Cilensek 90 Jahre alt geworden. Unter dem Einfluss der streng kontrapunktischen Schule des Leipziger Konservatoriums, wo er ab 1935 Orgel und Komposition studierte, sowie auch unter dem Eindruck seiner Vorbilder Paul Hindemith, Bela Bartók, Dmitri Schostakowitsch und Hanns Eisler schuf Cilensek in den fünfziger Jahren fünf Sinfonien und zahlreiche Solokonzerte. Auch neuen Strömungen aufgeschlossen, schlug er 1966 mit seinem "Konzertstück" für Klavier und Orchester eine erste Bresche in die eng gefasste Musikpolitik der DDR: Er verwendete Elemente der Zwölftontechnik und Aleatorik, die bis dato im Osten Tabu waren.
Da die Möglichkeiten für die Aufführung großer Orchesterwerke nach der Wende drastisch abnahmen, rückten Kammermusik-Kompositionen in den Mittelpunkt des Cilensek\'schen Schaffens. Meist für Interpreten, die ihm bekannt waren, schrieb er kleinere Werke mit großer Ausdruckskraft. Einige davon werden am Sonntag im Fürstenhaus erklingen: die 1991 für Monika und Jürgen Rost entstandenen "Miszellen für 2 Gitarren" (Duo Klemke), die "Drei Impromptus für Violine, Gitarre und Akkordeon" (Magdalena Rozanska, Rodrigo Guzman, Klemen Leben) sowie das "Nachtstück für Flöte und Harfe". Hier sind die bekannte Berliner Harfenistin Katharina Hanstedt und Joy Dutt aus Erfurt die Interpreten. Zum Abschluss erklingt wiederum mit Katharina Hanstedt an der Harfe und Frieder Gauer (Erfurt) ein dieses Jahr uraufgeführtes Werk des Cilen?ek -Schülers Reinhard Wolschina: "Epitaph für J.C. für zwei Flöten und Harfe".
Das Hochschularchiv hat eine Ausstellung zu Leben und Werk Johann Cilenseks vorbereitet, die im Rahmen des Konzerts besichtigt werden kann.
«Cendrillon» - Kinderoper im Konzerthaus Berlin
Berlin (ddp-bln). Die Kinderoper «Cendrillon» wird ab Samstag im Konzerthaus Berlin gespielt. Das musikalische Märchen vom Aschenputtel wurde für die jüngsten Besucher vom Französischen ins Deutsche übertragen, sagte ein Konzerthaus-Sprecher. Das Stück der Pariser Künstlerin Pauline Viardot ist eine eigenständigen Erzählung der bekannten Geschichte, geprägt von Witz, Ironie und subtiler Musikalität. Das Werk, an dem sich die damals 84-jährige Primadonna als Komponistin und Librettistin betätigte, wurde 1904 in der französischen Hauptstadt uraufgeführt.
Die Premiere beginnt am Samstag um 16.00 Uhr im Konzerthaus Berlin (Kleiner Saal), Gendarmenmarkt 2, Berlin-Mitte. Der Eintritt kostet für Kinder 5 Euro, für Erwachsene zwischen 11 und 14 Euro. Weitere Veranstaltungen gibt es 14., 17., 19., 20./21., 24., 26. sowie am 27./28. Dezember.
Kult-Musical «Hair» hat in Halberstadt Premiere
Halberstadt (ddp-lsa). Das Kult-Musical «Hair» hat am Samstag im Nordharzer Städtebundtheater in Halberstadt Premiere. Das Werk von Galt Macdermot wirbelte 1968 den Broadway durcheinander und ging seit dem durch die Welt. In der Inszenierung von Intendant Kay Metzger wird ein poppiges Spektakel voller theatralischer und musikalischer Faszination geboten, wie die Theaterleitung am Freitag in Halberstadt informierte. Für den richtigen Sound sorgen «The Yucca Spiders» aus Quedlinburg.
«Hair» konfrontiert das Unterhaltungstheater mit Konflikten eines bewegten Jahrzehnts. Das Werk atme den Geist unbeschwerter Lebenslust, bleibe jedoch nicht ohne Trauer und Nachdenklichkeit und biete ganz sicher viel Ironie und Spaß, erklärte die Bühne. Auch am 22. sowie 31. Dezember ist das Musical in Halberstadt zu erleben. Kartenbestellungen sind über die Rufnummer 03941- 69 65 65 möglich.
http://www.nordharzer-staedtebundtheater.de
Open-Air-Festival-Planung 2004
Schwerin (ddp-nrd). Die Vorbereitungen für die Sommersaison 2004 der Open-Air-Bühnen des Landes laufen bereits wieder auf Hochtouren. Auch im nächsten Jahr wollen Mecklenburg-Vorpommerns Theater, Festspielvereine und Musikfestivals erneut Tausenden Besuchern an den schönsten Plätzen des Landes unvergesslichen Kunstgenuss unter zum Teil freien Himmel bieten. Musik und Schauspiel begeisterten in der vergangenen Saison rund eine halbe Million Gäste.
Die Likedeeler um Klaus Störtebeker werden vom 26. Juni an wieder Schwert schwingend über die Bühne am Jasmunder Bodden jagen. Die neue abenteuerliche Geschichte um den legendären Piraten spielt in Russland.
Andere Musik, goldene Zwiebeltürme und prächtige Kostüme bilden dann den Rahmen für einen schäbigen Handel zwischen Ritterorden und reichen Händlern, die den verhassten Freibeutern das Handwerk legen wollen. Leidenschaftliche Liebe und schmählicher Verrat sollen in der zwölften Piratensaison genauso vorkommen wie erbittert kämpfende Freibeuter, ungestüme Pferde, beißender Spott und derber Bauernhumor. An dem Spektakel wirken 120 Darsteller mit, außerdem kommen 30 Pferde und 4 Schiffe zum Einsatz. Die Störtebeker-Festspiele (www.stoertebeker.de) unter dem Titel «Im Zeichen des Kreuzes» enden am 4. September.
Die Schlossgartenfestspiele in Neustrelitz (www.schlossgartenfestspiele.de) warten mit der Freiluftinszenierung des Operetten-Pasticcios «Luise - eine Königin tanzt» auf. Vom 19. Juni bis 18. Juli werden in der alten mecklenburgischen Residenzstadt weitere Episoden aus dem Leben der Monarchin erzählt, untermalt mit Musik aus bekannten und weniger populären Operetten, unter anderem von Walzerkönig Johann Strauß.
Die Schweriner Schlossfestspiele (www.theater-schwerin.de) verlassen sich erneut auf Giuseppe Verdi. Nach dem Meisterwerk «Don Carlos» steht 2004 die Oper «Ein Maskenball» auf dem Alten Garten auf dem Programm. Premiere ist der 18. Juni. Ein Königsmord während eines Maskenballs 1792 auf der Bühne der Stockholmer Oper inspirierte den italienischen Komponisten zu diesem Werk.
Die Vorpommersche Landesbühne Anklam (www.theater-anklam.de) lässt gleich zweimal die versunkene Stadt Vineta in zwei Open-Air-Inszenierungen wieder auftauchen. Mit Schauspiel, Tanz, Musik und Lichtshow gehen die farbenfrohen Spektakel in Zinnowitz auf Usedom und in der vorpommerschen Kleinstadt Barth über die Bühne. Start der Vineta-Festspiele in Zinnowitz ist der 1. Juni (bis 31. August), in Barth der 10. Juli (bis 14. August).
Die sommerlichen Ostseefestspiele in Stralsund (www.theater-vorpommern.de) bedienen sich im nächsten Jahr bei Wolfgang Amadeus Mozart. Auf der Seebühne im Stralsunder Hafen wird seine »Zauberflöte" in einer aufwändigen Inszenierung des Theaters Vorpommern zu erleben sein. Die Festspiele am Strelasund dauern vom 20. Juli bis 28. August.
Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern (www.festspiele-mv.de) vertrauen auch 2004 auf den bewährten Mix von Stars und der internationalen jungen Elite der Klassikszene. Das größte Musikfestival des Landes lädt zwischen dem 5. Juni und dem 5. September zu 85 Veranstaltungen ein. Zu den Höhepunkten zählen die Auftritte von Dirigent Herbert Blomstedt und des Gewandhausorchesters Leipzig sowie das Konzertwochenende mit dem Englisch Chamber Orchestra.
In der Reihe «Musik und Literatur» treten unter anderen Senta Berger und Dietrich Fischer-Dieskau auf. Einer der Hauptspielorte des Festivals, die Feldsteinscheune in Ulrichshusen, wird im nächsten Jahr zum zehnten Mal als Konzerstätte genutzt. Aus diesem Anlass findet dort am 4. Juli eine Strauß-Gala mit dem Münchner Rundfunkorchester unter Marcello Viotti statt. Mecklenburg-Vorpommern hat im nächsten Jahr insgesamt fünf Klassik-Musikfestivals in der Zeit vom 6. Juni bis 9. Oktober zu bieten.